Marks Familie überlebte Hoteleinsturz von Kröv

„Es ist ein langer Weg, aber es gibt gute Hoffnung“

Mark, der kleine Jamie und seine Frau Edi am Küchentisch.
Mark, der kleine Jamie und seine Frau Edi haben heute wieder neue Hoffnung geschöpft und blicken hoffnungsvoll in ihre Zukunft.
RTL
von Karl Wirz und Patricia Kiel

Sie hatten gleich mehrere Schutzengel.
Mark (26), Edi (23) und ihr Sohn Jamie (2) machen Urlaub in Kröv. Am Abend des 7. Augusts liegen sie schon im Bett, als die Hotelbesitzerin sie auffordert, sofort das Hotel zu verlassen. Die junge Familie schafft es noch bis in den Flur, dann kracht das Gebäude in Teilen zusammen. Edi und Jamie werden für zehn, Mark 13 Stunden lang eingeklemmt. Noch heute leidet er unter den Folgen seiner schweren Verletzungen. RTL hat die Familie zu Hause in den Niederlanden besucht.

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„Das ist das Ende meines Lebens“, dachte Familienvater Mark, nachdem er sich eingeklemmt in den Gebäudetrümmern wiederfindet. In Embryonalstellung liegt er eingeklemmt zwischen Schutt und Geröll. Seine Beine werden von Trümmerteilen gequetscht, langsam spürt er, wie das Gefühl verloren geht. Auch an seinem linken Arm wird er schwer verletzt. Edi und Jamie haben mehr Glück. Nach etwa zehn Stunden werden sie befreit. Für Mark beginnt ab da eine bange Zeit, in der sein Glaube ihm Hoffnung gibt.

Die Erstellung des Gutachtens ist sehr komplex und dauere an. (Archivbild)
Bis heute ist die Untersuchung zur Einsturzursache noch nicht abgeschlossen. Die Erstellung des Gutachtens ist sehr komplex und dauere an. (Archivbild)
Harald Tittel/dpa

„Wenn ich tot gehe, gibt es einen Platz im Himmel“, sagt er im Gespräch mit RTL. Er versucht, ruhig zu bleiben. „Es gibt ein stilles Vertrauen und Frieden, das kann man nicht beschreiben“, gibt er an. Weitere drei Stunden vergehen, ehe Rettungskräfte auch ihn mit einem Seil aus den Trümmern ziehen können. „Das hat sehr weh getan“, beschreibt Mark. Ab dem Moment, als er in den Krankenwagen kommt, setzt seine Erinnerung aus.

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Edi Hoefnagel-Visser und ihr Mann Mark Hoefnagel sind in einem Krankenzimmer im Krankenhaus Groningen in den Niederlanden.
Edi Hoefnagel-Visser und ihr Mann Mark im Krankenzimmer in Groningen in den Niederlanden. Das Bild stammt aus September dieses Jahres. Mark konnte das Krankenhaus inzwischen verlassen.
dpa

Aufgrund der starken Quetschung und dem damit verbundenen Blutstau in seinen Beinen erleidet er eine Blutvergiftung. Mark wird ins künstliche Koma versetzt und in eine Spezialklinik geflogen. Ein Nierenversagen droht. Erst nach Wochen kommt die Nierenfunktion zurück. Bis dahin hat ihn die Dialyse am Leben erhalten.

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„Es ist ein langer Weg, aber es gibt gute Hoffnung“

Noch heute steht im Wohnzimmer der Familie ein Krankenbett für Mark. Immer noch sind seine Füße taub, er ist auf Krücken angewiesen. Auch die linke Hand macht dem leidenschaftlichen Klavierspieler zu schaffen, doch der 26-Jährige kämpft und ist voller Hoffnung. „Die Ärzte sagen nur, es kann bis zu zwei Jahre dauern“, so Mark. Erst dann können man genau sagen, ob seine Verletzungen vollständig abheilen. „Es ist ein langer Weg, aber es gibt gute Hoffnung.“ Ein weiterer Hoffnungsschimmer im Leben Familie: Edi ist schwanger, sie erwarten ihr zweites Baby.

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Auf seinem Genesungsweg hilft ihm neben seiner Frau vor allem sein Sohn Jamie. Sein glücklichster Moment nach dem Unglück ist der, „als ich ihn wieder in die Arme schließen konnte. Das Gefühl kann man nicht beschreiben“, gibt Mark an. Seine Frau Edi wirkt erleichtert und gibt sich ebenfalls zuversichtlich, nachdem sie schon geglaubt hat, ihren Mann verloren zu haben. „Wir sind dankbar, dass er noch lebt“, sagt sie.