Fitness-Influencerin mit Appell an Frauen

„Plötzlich merke ich, dass mir irgendjemand an den Arsch grapscht”

Christina Braun veröffentlich auf Instagram unter dem Namen jumona.de Workout-Videos.
Christina Braun veröffentlich auf Instagram unter dem Namen jumona.de Workout-Videos.
privat

Auf einmal spürt sie eine Hand an ihrem Hintern!
Fitnessinfluencerin Christina Braun ist am Montagabend (23. Juni) im bayerischen Bamberg spazieren – als sie plötzlich von einem Mann belästigt wird. Sie wehrt sich, doch das scheint den Fremden nur noch mehr zu befeuern.

„Ich hatte das Gefühl, dass er ein Grinsen im Gesicht hatte”

Eigentlich hat sich Christina Braun in Bamberg immer wohlgefühlt. Doch als sie an diesem Abend am Adenauerufer spazieren geht, befindet sie sich auf einmal in einem Albtraum. Ihre Mutter ist am Telefon, als sie an einem Mann vorbeigeht, der auf einer Bank sitzt. „Plötzlich merke ich, dass mir irgendjemand an den Arsch grapscht”, erzählt sie im Gespräch mit RTL. „Erst dachte ich, das wäre ein Freund, der sich einen blöden Scherz erlaubt.” Aber Christina Braun kennt den wildfremden Mann nicht.

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„Ich habe angefangen, ihn anzuschreien“, schildert sie weiter. Sie möchte keine Schwäche zeigen. Die Taktik scheint im ersten Moment tatsächlich aufzugehen: Der Fremde macht ein paar Schritte rückwärts. Doch auf einmal zieht er seine Hose runter und beginnt, sich selbst zu befriedigen. „Ich dachte nur, das passiert hier gerade nicht wirklich.“ Die Fitnesstrainerin droht ihm damit, die Polizei zu rufen – aber das scheint den Mann nicht zu interessieren. „Ich hatte das Gefühl, dass er ein Grinsen im Gesicht hatte“, erzählt sie. Weil es dunkel ist, kann sie den Mann aber nicht klar erkennen. „Meine Mama am Telefon hat dann nur gesagt: Renn weg!“ Das tut Christina Braun. Sie läuft mehrere Meter, bis sie sich wieder umdreht und sieht: Der Fremde ist ihr zum Glück nicht gefolgt.

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Als sie die Polizei alarmiert, ist es bereits zu spät

Ein paar Stunden später ruft sie bei der Polizei an. Doch die Beamten sagen, sie könnten erst etwas tun, wenn sie eine Anzeige aufgibt. Am nächsten Morgen macht die Fitnesstrainerin deshalb eine Aussage auf dem Revier. Die Polizisten wirken auf Christina Braun einfühlsam, aber große Chancen, den Fremden zu finden, rechnet sie sich nicht aus. „Was sollen sie auch tun? Ich hätte mich sofort melden müssen, als er noch da war”, sagt sie.

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Trotzdem möchte sie ihre Geschichte mit der Öffentlichkeit teilen und spricht deshalb in ihrer Instagram-Story über das Erlebnis. Dort erzählt sie ihren Followern: „Natürlich sollten die Klamotten nichts aussagen, aber es ist ja nicht mal so, als ob ich in einer kurzen Hotpants da lang gelaufen bin.“ Ihr Appell: Sexuelle Übergriffe können immer passieren, egal was man trägt. Umso wichtiger sei es, dass Menschen nicht wegschauen: „Ich hoffe, dass es mehr Menschen gibt, die sich trauen einzuschreiten.“ Auch Betroffenen möchte sie Mut machen: „Man darf keine Angst haben, sich an die Polizei zu wenden oder sich der Familie und Freunden gegenüber zu öffnen“, sagt sie. Angst, alleine rauszugehen, habe sie jetzt keine – aber das Erlebte hat trotzdem etwas mit ihr gemacht. „Beim nächsten Mal werde ich mich auf jeden Fall mehr umschauen und aufmerksamer sein“, sagt Christina Braun.