Jetzt soll er verurteilt werden

18-Jähriger tötet Mutter – und versteckt Leiche im Kinderzimmer seiner Geschwister

Die Staatsanwaltschaft fordert eine lange Jugendstrafe für den Angeklagten (Archivbild).
Ein 18-Jähriger soll seine Mutter getötet haben. Jetzt steht er vor Gericht.
Birgitta von Gyldenfeldt/dpa

Ihm droht eine lange Haftstrafe!
Ein 18-Jähriger soll seine Mutter getötet haben. Erst wenige Wochen zuvor ist er zu ihr gezogen, nachdem er sie viele Jahre nicht gesehen hat. Nun wurden die Plädoyers in dem Mordprozess gehalten.

7,5 Jahre Haft gefordert – weil er Leiche im Kinderzimmer versteckte

Ein wegen der Tötung seiner Mutter angeklagter 19-Jähriger soll nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Flensburg zu einer Jugendstrafe von siebeneinhalb Jahren wegen Mordes verurteilt werden. Der Tatvorwurf habe sich im Wesentlichen bestätigt, sagte der Staatsanwalt am Landgericht Flensburg in seinem Plädoyer.

Dem zur Tatzeit 18-Jährigen wird vorgeworfen, die 39-Jährige am 30. April 2024 in Husum (Schleswig-Holstein) in der Küche der Frau heimtückisch erstochen zu haben. Dann soll er die Leiche in einen Teppich gewickelt und im Kinderzimmer seiner Halbgeschwister versteckt haben.

Beides hatte der Angeklagte in seiner Aussage zu Prozessbeginn bestätigt. Nach der Tat setzte der Angeklagte sich nach Frankreich ab. Hier konnte er am 7. Mai 2024 festgenommen werden. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wollte er zurück in den Irak reisen.

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Viele Jahre kein Kontakt zwischen Angeklagtem und Mutter

Der Heranwachsende wurde in Lübeck geboren und besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Als er etwa vier Jahre alt war, zogen die Eltern seinen Angaben zufolge mit ihm und seinen zwei älteren Brüdern in den Irak.

Die Frau verließ ihren wesentlich älteren Mann und die Kinder 2013 unter einem Vorwand, wie der Angeklagte berichtete. Viele Jahre lang habe kein Kontakt bestanden. Der Angeklagte war erst wenige Wochen vor der Tat zu der Frau und ihrer neuen Familie nach Husum gekommen.

Staatsanwalt glaubt nicht an Spontantat

Der Angeklagte hatte im Prozess ausgesagt, er habe seine Mutter spontan erstochen. Sie habe ihn nicht zurück zu seinem Vater und seinen Brüdern in den Irak lassen wollen. Sie habe ihm an dem Morgen zudem gesagt, dass es sich bei seinem Vater nicht um seinen leiblichen Vater handele und auch seine Brüder andere Väter hätten. Er sei durcheinander geraten.

Der Staatsanwalt sagte in seinem Schlussvortrag, auch wenn das Motiv des Angeklagten in der Verhandlung nicht geklärt werden konnte, stehe fest, dass das in dessen Einlassung genannte Motiv nicht stimme. Das Urteil soll am 20. Januar um 9.15 Uhr verkündet werden. (jow/dpa)