Es geht mal wieder um Mietwagen ...Urlauber aufgepasst! Neue Betrugsmasche auf Mallorca

Pünktlich zu den Osterferien ...
Urlaub sollte eigentlich die schönste Zeit des Jahres sein, kann sich aber für Touristen schnell in einen Albtraum verwandeln. Auf der vor allem bei Deutschen beliebten spanischen Insel Mallorca scheint es im Moment eine neue, fiese Betrugsmasche zu geben: Im Internet kursieren Berichte über falsche Strafzettel. Betroffen sind Urlauber, die einen Mietwagen bei einem bestimmten Anbieter gebucht haben.
Auf den ersten Blick sieht der Strafzettel echt aus, aber ...
„Ich habe heute per Post einen Brief erhalten”, schreibt ein Nutzer auf der Plattform Reddit, darin werde behauptet, er hätte auf einer Reise nach Mallorca im Dezember einen Strafzettel für zu schnelles Fahren erhalten. Der Brief, der vermeintlich von der spanischen Verkehrsbehörde DGT verschickt wurde, enthalte alle möglichen persönlichen Angaben – allesamt korrekt. Lediglich das Bild des Autos samt Fahrer sei kaum zu erkennen.
Weiter erklärt der Reddit-User: „Ich habe auch die Referenznummer des Bußgeldbescheids auf der DGT-Website eingegeben, aber es wird nichts angezeigt.” Außerdem könne er die Straße, auf der der Verstoß begangen sein soll, nicht im Internet finden und an besagtem Tag habe er seinen Mietwagen nicht einmal benutzt. Der Reddit-User ist sich sicher, dass es sich um Betrug handelt. Aber wie kommt es dann zu den korrekten Daten auf dem vermeintlichen Strafzettel?
Tatsächlich ist er nicht der einzige, dem GENAU DAS passiert ist.
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Spanische Verkehrsbehörde und Autovermieter Goldcar kennen die Betrugsmasche
Auch bei der Mallorca Zeitung hat sich eine Familie gemeldet, die Wochen nach ihrer Rückkehr nach Deutschland einen Brief vom DGT erhalten hat. Auch bei ihnen seien laut Bericht alle persönlichen Daten im Brief korrekt gewesen.
Familie Welzel sei lediglich ins Stutzen gekommen, als spanischen Freunden aufgefallen sei, dass ein Detail anders gewesen sei, als man es von spanischen Strafzetteln sonst kenne: „Es fehlte nämlich die Option, dass man nur die Hälfte der Strafe zahlen muss, wenn man schnell zahlt”, erklärt die Betroffene der Mallorca Zeitung.
Nach und nach seien ihnen dann auch die anderen Ungereimtheiten aufgefallen. Denn wie bei dem Reddit-User, habe man auch bei der Familie das Bild des Autos samt Fahrer kaum erkennen, sowie die Straße, auf der der Verstoß passiert sein soll, nicht auf der Mallorca-Karte finden können.
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Eine Nachfrage bei der spanischen Verkehrsbehörde habe ergeben, dass es sich tatsächlich um eine Betrugsmasche handelt, die derzeit auf Mallorca für Probleme sorgt. Der Mietwagen-Anbieter Goldcar, der im Internet immer wieder mit dieser Betrugsmasche in Verbindung gebracht wird und bei dem auch Familie Welzel ihren Mietwagen gebucht hatte, habe auf Anfrage der Mallorca-Zeitung erklärt: „Wir sind uns des Problems bewusst, was lediglich eine sehr kleine Zahl von Kunden auf Mallorca betroffen hat.” Außerdem liefen derzeit polizeiliche Ermittlungen, um herauszufinden, wie es zu den falschen Strafzetteln kommen konnte. Laut Mallorca Zeitung vermutet die Familie ein Datenleck beim Mietwagen-Anbieter. Im Internet kursiere zudem die Vermutung, Goldcar-Mitarbeiter könnten Kundendaten verkauft haben.
Urlauber, die auf Mallorca mit einem Mietwagen unterwegs waren und die später einen Strafzettel im Briefkasten vorfinden, sollten in jedem Fall nicht vorschnell bezahlen, sondern den Brief erst mal genau unter die Lupe nehmen.
Betrug auf Mallorca: Vier Punkte, an denen ihr die Fake-Strafzettel erkennen könnt
Solltet ihr nach einem Mallorca-Urlaub einen Brief der spanischen Verkehrsbehörde DGT erhalten , solltet ihr zunächst die folgenden Punkte überprüfen:
Ist das Bild des Autos und des Fahrers gut zu erkennen? Ist das Nummernschild zu erkennen? – Falls nicht, ist das eher untypisch, denn die Bilder auf spanischen Strafzetteln haben laut Mallorca Zeitung in der Regel eine gute Qualität.
Gibt es die Straße, auf der der Verstoß passiert sein soll, wirklich auf Mallorca?
Seid ihr an dem Tag, an dem es zu dem Verstoß gekommen sein soll, überhaupt mit dem Auto gefahren?
Wird euch im Brief die Option angeboten, die Strafe zu reduzieren, wenn ihr schnell bezahlt? Falls nicht, ist das ebenfalls untypisch für spanische Strafzettel.
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Wenn ihr die genannten Fragen allesamt mit „Nein” beantworten könnt, solltet ihr euch auf jeden Fall an die spanische Verkehrsbehörde DGT wenden. Hier kann man euch dann mit Sicherheit sagen, ob ihr wirklich einen Verstoß begangen habt, oder ob auch ihr Opfer der neuen Mallorca-Betrugsmasche geworden seid. (vho)