Gefährliches Holiday Heart SyndromDrinks, Schlafmangel, Stress – warum in der Weihnachtszeit mehr Herzinfarkte auftreten

Die Weihnachtsfeier: Ein schöner Anlass, um gemeinsam mit Kollegen das Jahr ausklingen zu lassen.
In der Vorweihnachtszeit und zu den Feiertagen wird mehr Alkohol getrunken.
Daniel Maurer/dpa-tmn

Weihnachtszeit = Infarktzeit?
Im Dezember wird viel gefeiert und genau in dieser Zeit treten laut Studien auch mehr Herzinfarkte auf als sonst. Alkohol, reichhaltiges Essen, wenig Schlaf und hoher Stress an den Tagen davor können das Herz aus dem Takt bringen. Dahinter steckt das sogenannte Holiday Heart Syndrom: Ein Syndrom, das vor allem an den Feiertagen mit voller Wucht zuschlägt.

Auch junge Menschen können darunter leiden

Laut einer Auswertung der Deutschen Herzstiftung erleiden Menschen gerade an den Weihnachtsfeiertagen häufiger einen Herzinfarkt. Der plötzliche Herzstress entstehe vor allem durch Schlafmangel in Kombination mit dem hohen emotionalen und organisatorischen Stress der Feiertage. Hinzu komme, dass viele in kurzer Zeit deutlich mehr Alkohol trinken als sonst, was das Herz zusätzlich belaste.

„Es ist keine Seltenheit, dass Patientinnen und Patienten nach feuchtfröhlichen Nächten mit Herzrasen, Rhythmusstörungen oder unregelmäßigem Herzklopfen in die Notaufnahme kommen“, erklärt Dr. Kiriakos Kirmanoglou, Chefarzt der Kardiologie in einer Pressemitteilung der Helios Kliniken Mittelweser.

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Auch junge, sportliche Menschen ohne bekannte Herzerkrankung können von den Symptomen betroffen sein. Schon geringe Mengen Alkohol reichen aus, um das Herz buchstäblich aus dem Takt zu bringen. Und das kann gerade in der Vorweihnachtszeit weitaus gefährlicher sein, als viele denken.

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Festtage stressen den Körper

Oft ist bei dem Holiday Heart Syndrom nicht der Alkohol allein schuld, vielmehr die typische Kombination der Festtage, bestätigt auch die Pressemitteilung der Helios Kliniken Mittelweser. Zu wenig Schlaf, schweres Essen, Stress, Temperaturschwankungen zwischen Winterkälte und überheizten Räumen sowie emotionaler Druck rund um Familie und Jahresende bringen den Körper zusätzlich aus dem Gleichgewicht.

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Laut Helios Kliniken Mittelweser kann diese Mischung das empfindliche elektrische System des Herzens stören und so Herzrhythmusstörungen auslösen. Die Symptome reichen von Herzstolpern und Druckgefühl in der Brust bis hin zu Schwindel und Atemnot.

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Symptome sollten ernst genommen werden

Meist beruhigt sich der Herzrhythmus nach einigen Stunden wieder, doch das Risiko sollte laut Helios Kliniken Mittelweser nicht unterschätzt werden. Bleibt das Vorhofflimmern bestehen, können sich Blutgerinnsel bilden, was das Risiko für einen Schlaganfall deutlich erhöht. Auch ein Herzinfarkt kann die Folge sein.

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„Alkohol ist ein Zellgift, und das Herz reagiert darauf besonders empfindlich“, warnt Dr. Kirmanoglou. Sein Rat: Bewusst trinken, regelmäßig auch mal zum Wasser greifen und auf Signale des eigenen Körpers hören. Wer Herzrasen oder Unwohlsein bemerkt, sollte das ernst nehmen und zum Arzt gehen. (vhö)

Verwendete Quellen: Deutsche Herzstiftung, Helios Kliniken Mittelweser