Experten warnen vor EngpässenHiobsbotschaft aus Japan! Gibt es bald keinen Matcha mehr?

Er leuchtet grün, gilt als gesund und flutet seit geraumer Zeit die Timelines auf Social Media.
Keine Frage, Matcha erlebt einen Höhenflug, in unzähligen Rezepten spielt das grüne Pulver aus Fernost eine zentrale Rolle. Doch genau dieser Boom scheint jetzt weitreichende Folgen zu haben: Laut diversen Medienberichten herrscht in Japan Matcha-Mangel. Ist unser Nachschub also in Gefahr?
Matcha ist beliebter denn je: Sorgen Influencer für einen Engpass?
Angeschoben durch den Social-Media-Hype ist die Nachfrage nach Matcha in Deutschland deutlich gestiegen, das berichtete die deutsche Presseagentur bereits Ende Oktober. Von Januar bis August seien demnach 240 Tonnen des gemahlenen Grüntees aus Japan nach Deutschland importiert worden. Das entspreche einer Steigerung von 240 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
„Insbesondere Influencer wie Shirin David haben Matcha zu einem ‘Must-Have’ gemacht, vor allem als Bestandteil beliebter Getränke wie dem Matcha Latte”, hieß es seitens des Deutschen Tee und Kräutertee Verbands. Die Künstlerin hatte im Sommerhit des Jahres 2024, „Bauch Beine Po”, in der ersten Liedzeile vom Getränk Iced Matcha Latte gesungen.
Wird uns der Hype nun zum Verhängnis?
Produzenten kommen nicht hinterher: Matcha wird nur einmal im Jahr geernet
Auch wenn es Ende Oktober noch hieß, dass trotz gelegentlicher Engpässe in Cafés keine langfristigen Lieferschwierigkeiten zu befürchten seien, da die Produktion von Matcha mit dem Wachstum des Marktes Schritt halte, klingt das heute – nur einen Monat später – schon ganz anders.
Wie unter anderem The Guardian schreibt, hätten Lieferanten des japanischen Grünteepulvers bereits ihre Bestellungen beschränkt. Megumi Kanaike, eine Teeladen-Managerin aus Sydney, führt demnach den Mangel auf den unerwarteten weltweiten Boom zurück. Ein Boom, mit dem das Produkt, das nur einmal im Jahr geerntet werde, möglicherweise nicht mithalten könne.
Zwar sei die Produktion konstant geblieben, doch die hohe Nachfrage – insbesondere der Matcha-Latte-Produkte – weckt bei Insidern die Sorge, dass es zu enormen Engpässen kommen könnte.
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Matcha-Mangel: Zwei Alternativen zum Trend-Getränk
Klassischer grüner Tee: Der Unterschied zwischen klassischem grünen Tee und Matcha ist der, dass beim Matcha das gesamte Teeblatt konsumiert wird. Bei grünem Tee aus dem Teebeutel oder dem Teesieb hingegen wird nur ein Teil der wertvollen Stoffe in das Wasser abgegeben. Dennoch: Auch herkömmlicher grüner Tee hat eine antioxidative Wirkung, enthält Teein (das Pendant zu Koffein) und kann somit wach machen und auch er soll kognitive Fähigkeiten positiv beeinflussen. Übrigens: Nicht Matcha, sondern der sogenannte Gyokuro-Grüntee gilt in Deutschland als der hochwertigste Grüntee aus Japan.
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Mate: Bei Mate handelt es sich um ein Getränk aus Südamerika und nein, Mate ist kein Grüntee. Gewonnen werden die Mate-Blätter vom Yerba-Mate-Baum, sie gehören nicht zur selben Familie wie Grüntee-Blätter. Allerdings hat Mate, wie auch Matcha oder anderer Grüntee, einige positive Eigenschaften: Mate wirkt antioxidativ, enthält Koffein und soll sogar beim Abnehmen helfen, da es Stoffwechsel und Fettverbrennung ankurbeln soll.
Auch wenn Mate oder herkömmlicher Grüntee noch in keinem Song besungen oder von Influencern gehypt wurden, könnten sie eine gute Alternative sein, wenn der Matcha-Engpass auch hierzulande bald greifen sollte ... (vho, mit dpa)