Fragwürdiges Revival?Experte warnt vor Bubble Tea: Über diese Gefahren spricht fast niemand!

Bubble Tea selbermachen
Es gibt sie in allen Farben und Geschmacksrichtungen: quietschbunte und süße Bubble Teas mit Tapioka-Perlen.
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von Lina Schäfer

Bubble Tea is back!
Zehn Jahre lang war das Trend-Getränk verschwunden, nun sind die bunten Bubbles wieder in aller Munde! Sogar an der To-Go-Theke im Supermarkt gibt es den Drink mittlerweile. Doch können wir den süßen Tee bedenkenlos trinken? Ernährungsexperte Dr. Volker Manz hat hier eine klare Meinung.

Fancy, freaky, funky – wieso das Getränk so punktet

Normal ist langweilig! Dieses Motto gilt mittlerweile auch für unsere Ernährung. Das bestätigt Ernährungsexperte Dr. Volker Manz im RTL-Interview: „Bubble Tea ist Entertainment, Animation, Erlebnisgastronomie. Und das ist dann natürlich cool. Gerade für die jüngere Generation.“ Doch genau für diese jungen Menschen kann der Bubble-Tea-Genuss besonders gefährlich werden. „Viele trainieren ihren Kindern eine ungesunde Ernährung an. Das ist später schwierig wieder rauszukriegen“, sagt er.

Der Ernährungsexperte ist selbst Vater und setzt mit seinen Kids auf gesunde Alternativen. Sein Spezial-Rezept verrät er uns weiter unten. Doch wieso sollen Eltern ihre Kinder von dem quietschbunten Getränk fernhalten?

Der schlechte Ruf der Bubble-Drinks und die künstlichen Inhaltsstoffe

Im Jahr 2012 gab es einen großen Aufschrei: Forscher der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen wollten krebserregende Stoffe in Bubble Teas gefunden haben. Der Hype ließ nach. Mittlerweile heißt es: Entwarnung! Der Verdacht konnte nicht näher bestätigt werden.

Trotzdem haben die Forscher auf wichtige Punkte hingewiesen, sagt Dr. Volker Manz: „Da ging es ja in erster Linie um die Chemikalien, die im Herstellungsprozess aus China zu uns rübergekommen sind.“ Hersteller sollten also darauf achten, von welcher Quelle sie den Tee beziehen.

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In dem Trend-Tee sind zudem zahlreiche künstliche Inhaltsstoffe, zum Beispiel Verdickungsmittel, Säure, Farb- und Konservierungsstoffe. Darunter ist mitunter auch der gelborange Farbstoff E 110: Er befindet sich auch in dem beliebten Sommer-Drink Aperol, wird aber erschreckenderweise ebenfalls in der Textilbranche verwendet.

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Im Video: Auch Aperol Spritz? Wie ungesund ist das Trend-Getränk?

Kalorienbombe: Bubble Tea auf dem gleichen Level wie Burger!

Wenn ein Produkt zu viel Zucker enthält, schrillen bei vielen sofort die Alarmglocken. Auch Bubble Tea ist eine wahre Zuckerbombe – vergleichbar mit Cola. Auch deshalb sollten wir Bubble Tea nicht einfach nur als Getränk sehen, warnt Dr. Volker Manz.

Ein Becher hat nämlich zwischen 300 und 500 Kilokalorien. Das ist ungefähr so viel wie ein Burger, ein Big Mac hat beispielsweise rund 500 Kalorien. „Aber Bubble Tea ist trotzdem kein Ersatz für eine ausgewogene Mahlzeit, sondern wirklich als Genussmittel zu sehen. Eher als eine Art Süßigkeit“, so Manz.

Dazu kommt, dass in dem Tee kaum Nährstoffe enthalten sind, die unserem Körper guttun.

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Fast doppelt so viel Koffein wie Cola

Bubble Tea ist ein echter Wachmacher, denn der Drink enthält jede Menge Koffein – bzw. Teein. Chemisch gesehen unterscheiden sich die Substanzen nicht. Aber das Teein im Bubble Tea wirkt nochmal deutlich intensiver. Das Getränk hat dadurch fast doppelt so viel Koffein wie Cola. Das ist für Kinder besonders gefährlich! „Die Schlafqualität kann leiden, es können Kreislaufprobleme auftreten und es kann zum Appetitverlust kommen“, warnt der Experte.

Auch die Verschluckungsgefahr sei nicht zu unterschätzen, heißt es von Dr. Volker Manz. „Wenn ich diese Bubbles einsauge, ist das quasi wie so eine Murmel. Wenn ich das wirklich in die Luftröhre bekomme, kann das tatsächlich ernsthafte Folgen haben. Also die Verschluckungsgefahr ist sehr, sehr groß - gerade bei kleineren Kindern.

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Ernährungsexperte Dr. Volker Manz probiert mit seinen Kindern gesunde Rezepte statt Bubble Tea aus.
volkermanz.de

„Kein selbstgemachtes Pausenbrot von Mutti“

Gerade bei der jüngeren Generation kommt der Bubble-Drink an. Bei den Jugendlichen soll es nicht nach dem Mainstream gehen, so Manz. „Die Produkte sind einfach süß, bunt und andersartig. Das zieht“, sagt er.

Außerdem könnte das Getränk mittlerweile schon fast als Statussymbol gelten – denn ein Drink kostet locker fünf Euro. Manz: „Das ist kein selbstgemachtes Pausenbrot von Mutti, was ich in der Schule auspacke. Sondern ich habe eben den Bubble Tea dabei. Der sieht gut aus, das ist ein cooler Becher mit Strohhalm, da sind Bubbles drin.” Und auch Social Media pusht den Trend.

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Frau hält Bubble Tea in der Hand
Der Bubble Tea wird auf Social Media oft besonders in Szene gesetzt.
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Doch es geht auch gesund! Das Rezept vom Profi

Auch bei dem Ernährungsexperten Dr. Volker Manz soll Essen und Trinken Spaß machen. Deshalb kreiert er für viele ungesunde Trends, gesunde Alternativen. Das gilt auch für Bubble Tea.

So könnt ihr euch gesunden Bubble Tea zuhause selbst machen:

Ihr nehmt erstmal ungefähr 200 Milliliter Tee – zum Beispiel Früchtetee – oder einfach eine Sorte, die ihr gerne trinkt. Dazu kommt dann circa ein Esslöffel Heidelbeeren. Die Beeren dienen als Bubble-Ersatz – ihr könnt sie entweder mit dem Strohhalm einsaugen oder mit dem Löffel rausfischen. Außerdem braucht ihr fünf Gramm Chiasamen – die lasst ihr in der Flüssigkeit quellen. Dadurch bekommen die Samen auch eine gelartige Konsistenz – ähnlich wie der Bubble Tea.

Wenn ihr es süßer mögt, dann am besten mit einem Schuss Yacon-Sirup verfeinern. Der hat halb so viele Kalorien wie Zucker und zusätzliche Ballaststoffe. Für eine cremigere Konsistenz bietet sich noch ein Schuss Milch an. Im Sommer könnt ihr das perfekte Trinkerlebnis noch mit Eiswürfeln toppen.

Das Rezept:

  • 200ml von deinem Lieblingstee, z.B. Früchtetee

  • 1 EL Heidelbeeren (als Bubble-Ersatz)

  • 5 Gramm Chiasamen (quellen lassen für eine gelartige Konsistenz)

  • Ein Schuss Yacon-Sirup (ballaststoffreicher Zuckerersatz) optional

  • Ein Schuss Milch optional

  • Eiswürfel optional