Diagnose Eierstockkrebs

Baby wird ZWEIMAL geboren – um das Leben seiner Mutter zu retten!

Zweimal geboren, einmal gerettet – Baby Rafferty mit seinen überglücklichen Eltern Lucy und Adam sowie dem Arzt, der beiden das Leben rettete.
Zweimal geboren, einmal gerettet – Baby Rafferty mit seinen überglücklichen Eltern Lucy und Adam sowie dem Arzt, der beiden das Leben rettete.
Oxford University Hospitals NHS Foundation Trust

Es klingt wie ein Wunder.
Und ist genau das. Lucy Isaacs Baby kommt zweimal zur Welt – um das Leben seiner Mutter zu retten.

Eierstockkrebs während der Schwangerschaft

Lucy Isaac ist gerade mal in der 12. Schwangerschaftswoche, als ein Ultraschall ihr Leben auf den Kopf stellt: Eierstockkrebs. „Ich hatte keinerlei Symptome”, sagt sie. Doch eine sofortige OP ist unmöglich – das Baby ist schon zu weit entwickelt für eine normale Bauchspiegelung. Warten? Keine Option. Das Risiko, dass der Krebs streut, sei zu groß, vermuten Ärzte des Oxford University Hospitals (England) in einer Pressemitteilung.

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Die einzige Chance: ein unfassbarer Eingriff, bei dem die Gebärmutter der 32-Jährigen zusammen mit Baby Rafferty aus ihrem Körper gehoben wird – bei laufender Schwangerschaft!

Gebärmutter mit Baby außerhalb der Mutter

Im Oktober 2024 ist es dann soweit: In einer fünfstündigen OP heben 15 Mediziner Lucys komplette Gebärmutter – samt ungeborenem Kind – vorsichtig aus dem Bauch. Zwei Ärzte halten sie während des gesamten Eingriffs in den Händen. „Es war eine komplexe und anspruchsvolle Operation”, erklärt der behandelnde Arzt Hooman Soleymani Majd. In warmen, sterilen Tüchern eingewickelt bleibt Rafferty über zwei Stunden außerhalb des Köpers seiner Mutter – ohne je die Nabelschnur zu verlieren.

Währenddessen entfernen Chirurgen das befallene Gewebe. Die Diagnose ist schlimmer als gedacht: Stadium zwei. Der Krebs hat bereits umliegendes Gewebe befallen. Doch das Team kann den Tumor entfernen.

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Zurück in den Bauch – und ins Leben

Nach dem Eingriff setzen die Ärzte die Gebärmutter wieder ein und verschließen Lucys Bauch. Rafferty lebt. Und wächst weiter. Im Januar 2025 wird er regulär geboren und wiegt 2,8 Kilogramm. „Nach allem, was wir durchgemacht haben, war es der unglaublichste Moment, Rafferty endlich in unseren Armen zu halten”, sagt Vater Adam, der selbst nur dank einer Nierenspende Vater werden konnte. Und auch Lucy ist überglücklich: „Ich bin so dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe – ohne mein Baby zu verlieren.”

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Zwei Wochen nach Raffertys Geburt kehren Lucy und Adam zurück ins Krankenhaus – zu dem Team, das ihr Leben gerettet hat. „Es fühlte sich an, als hätte ich ihn schon einmal kennengelernt. Es war ein seltener und sehr emotionaler Moment”, beschreibt Doktor Soleymani Majd gegenüber der Daily Mail. Eine Geburt, die es so wohl nur ein einziges Mal gibt – und doch irgendwie zweimal passiert ist. (nha)