Weniger Elterngeld, Blitzermarathon, ETA, Führerschein-NeuerungenDas sind die wichtigsten Änderungen im April 2025

Die Kamera einer Geschwindigkeitsmesseinrichtung während einer Verkehrskontrolle. (Symbolbild)
Achtung, Blitzer! Anfang April wird in großen Teilen Deutschland besonders viel kontrolliert.
Sebastian Willnow/dpa

Knöllchen gefällig?
Wenn nicht, dann gilt im April mehr denn je: Augen auf im Straßenverkehr! In den meisten Bundesländern wird dann nämlich mehr als sonst geblitzt. Außerdem gibt es Neuigkeiten bei der elektronischen Patientenakte, Pakete werden teurer und manche Eltern erwarten Einbußen beim Elterngeld. Lest hier alles, was Verbraucherinnen und Verbraucher im April wissen sollten.

Blitzermarathon im April

Vom 7. bis 13. April findet in vielen Bundesländern die „Speedweek” statt, ein groß angelegter Blitzermarathon. Nicht nur, wer in dieser Zeit schon in die Osterferien startet, sollte also besonders aufpassen. Der Höhepunkt der Geschwindigkeitskontrollen ist für den 9. April geplant, mancherorts findet die Aktion nur an diesem Datum statt.

Laut dem ADAC sind Berlin, Niedersachsen, Saarland und Sachsen die einzigen Bundesländer, die sich nicht an der Speedweek beteiligen. Einige veröffentlichen die genauen Standorte der Blitzer einige Tage vorab - was nicht heißt, dass es nicht auch unangekündigte Radarfallen geben kann.

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Strengere Regeln fürs Elterngeld ab dem 1. April

Ab dem 1. April 2025 wird das Elterngeld weiter eingeschränkt. Eltern mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von mehr als 175.000 Euro haben künftig keinen Anspruch mehr auf diese Leistung. Bisher lag die Grenze bei 200.000 Euro. Diese Änderung betrifft alle Eltern, deren Kind ab dem 1. April geboren wird. Maßgeblich ist das zu versteuernde Einkommen im Kalenderjahr vor der Geburt.

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Testphase für digitalen Führerschein

Autofahren ohne den „Lappen“ im Portemonnaie: Das soll nach den Plänen des Bundesministeriums für digitales und Verkehr (BMDV) bald möglich sein. In einer neu entwickelten App soll der Fahrzeugschein in Zukunft digital verwaltet und geteilt werden können. „Nach einer internen Testphase können interessierte Bürgerinnen und Bürger die App ab April erproben“, heißt es auf der Website des BMDV. „Ihre Erfahrungen und ihr Feedback werden direkt in die Weiterentwicklung einfließen.“ Ein Aufruf mit näheren Informationen folge kurz vor Beginn der externen Testphase, so die Informationen.

Neue Führerschein-Fragen seit April 2025

Wer bald die theoretische Führerscheinprüfung ablegen will, muss sich auf einen überarbeiteten Fragenkatalog einstellen. Er gilt ab dem 1. April. Ganze 123 Fragen wurden laut dem Degener Verlag für Fahrschulen und Co. gestrichen, etwa wegen rechtlicher Änderungen. Dafür wurden 64 neu hinzugefügt, zum Beispiel zum Thema Rechtsabbiegen, zu den Vorfahrtsregelungen an Kreuzungen oder zu bestimmten Verkehrsschildern.

Elektronische Einreisegenehmigung für Großbritannien (ETA)

Reisende aufgepasst: Ab dem 2. April benötigt ihr für Großbritannien eine elektronische Reisegenehmigung (ETA). Diese Maßnahme betrifft alle, die kein Visum benötigen, und soll die Sicherheit bei der Einreise erhöhen. Die Kosten belaufen sich auf 10 Pfund (etwa zwölf Euro) ab dem 8. April dann 16 Pfung (rund 19 Euro). Die Genehmigung muss für jeden einzelnen Reisenden digital beantragt werden, auch für Kinder - entweder über die UK ETA App oder über das entsprechende Portal der Regierung. In der Regel dauert es maximal drei Tage, bis sie ausgestellt wird. Die Genehmigung ist dann zwei Jahre gültig.

Zusätzlich zur Angabe der persönlichen Daten müssen zwei digitale Fotos hochgeladen werden: ein Foto des Reisepasses (Plastik-Seite mit den persönlichen Daten) und ein Porträt-Foto der antragstellenden Person, das nicht älter als sechs Monate sein darf.

Die ETA wird unabhängig von der Einreiseart benötigt. Ausnahme: Flugreisende, die in Großbritannien nur umsteigen und dabei den Transitbereich des Flughafens nicht verlassen.

Elektronische Patientenakte

Seit Anfang des Jahres wird die elektronische Patientenakte (ePA) in Franken, Hamburg sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens getestet. Anfang des zweiten Quartals, also im April, soll sie dann bundesweit an den Start gehen. Momentan werde noch die Testphase ausgewertet, „in Kürze” werde dann der genaue Einführungsplan vorgestellt, wie das Bundesgesundheitsministerium informiert.

In der ePA sollen alle Gesundheitsdaten wie Röntgenbilder, Arztbriefe und Laborbefunde gespeichert werden. Alle Kassenpatientinnen und -patienten soll die ePA bekommen - es sei denn, sie widersprichen. Noch Mitte März forderten unter anderem die Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland vor dem bundesweiten Start der elektronischen Patientenakte weitere Praxistests und Sicherheitsmaßnahmen. Das Bundesgesundheitsministerium versicherte, dass die ePA erst dann bundesweit ausgerollt werde, „wenn die Sicherheitsupdates installiert sind”.

Lese-Tipp: Die fünf wichtigsten Fragen und Antworten zur elektronischen Patientenakte

Teurere Hermes-Pakete ab dem 1. April 2025

Nach Deutscher Post und DHL wird der private Paketversand auch bei Hermes teurer. Ab dem 1. April gelten bei der Haustür-Zustellung folgende neue Preise:

  • Hermes-Päckchen: 4,89 Euro (online) bzw. 4,95 Euro (im Shop) - vorher jeweils 4,50 Euro

  • S-Pakete: 5,49 Euro (online) bzw. 6,45 Euro (im Shop) - vorher 4,95/5,95 Euro

  • M-Pakete: 6,99 Euro (online) und 7,95 Euro (im Shop) - vorher 6,75/6,95 Euro

  • L-Pakete: 10,99 Euro (online) und 11,95 (im Shop) - vorher 10,95/11,95 Euro

  • XL- und XXL-Pakete (nur online buchbar): 28,99 bzw. 33,99 Euro - vorher 28,95/33,95 Euro

Beim Versand in einen Paketshop wird das L-Paket günstiger, andere teurer. Die neuen Preise:

  • Hermes-Päckchen: 3,70 Euro (keine Erhöhung)

  • S-Pakete: 4,50 Euro - vorher 4,40 Euro

  • M-Pakete: 5,90 Euro - vorher 5,40 Euro

  • L-Pakete: 9,90 Euro - vorher 10,40 Euro

Frühere Darmkrebsvorsorge für Frauen

Weil das Darmkrebsrisiko mit zunehmendem Alter steigt, haben Männer ab dem 50., Frauen bislang ab dem 55. Lebensjahr Anspruch auf eine Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt. Ab dem 1. April 2025 wird nun auch für Frauen das Alter auf 50 herabgesetzt.

Somit können beide Geschlechter zukünftig zweimal eine Darmspiegelung im Abstand von zehn Jahren vornehmen lassen. Alternativ ist alle zwei Jahre ein Stuhltest möglich, der allerdings weniger zuverlässig ist.

Lese-Tipp: In welchen Fällen ihr vor dem 50. Lebensjahr zur Darmspiegelung gehen solltet

Hier gibt’s ab April mehr Lohn

Ab April gibt es für über eine Million Beschäftigte in Deutschland mehr Geld. So bekommen die rund 170.000 tariflich Angestellten der Deutsche Post AG zwei Prozent mehr Lohn. Die Erhöhung gilt auch für dual Studierende und Auszubildende.

Im Bauhauptgewerbe gibt es ebenfalls mehr Geld aufs Konto. Hier steigen die Löhne für die etwa 930.000 Beschäftigten um 4,2 Prozent (West) beziehungsweise fünf Prozent (Ost, Lohngruppe 1) - die zweite Stufe einer dreiteiligen Erhöhung, die dritte und letzte folgt im April 2026.