Münsteraner saßen zwei Monate in U-Haft Zwei Jahre nach dem Feuerdrama - wie es den Mallorca-Kegelbrüdern geht
Fast zwei Monate mussten sie im Knast schmoren.
Und der Spuk ist noch nicht ganz vorbei: Zwei Jahre nach dem Feuerdrama auf Mallorca laufen weiterhin Ermittlungen gegen die Kegelbrüder aus Münster (Nordrhein-Westfalen). Jetzt meldet sich die Männertruppe in einer Presseerklärung zu Wort.
Kegelbrüder von Stramm am Tisch sprechen über Ermittlungen
Das Verfahren habe „einen großen“ Einfluss auf ihr Leben, teilen die Kegelbrüder mit. „Es ist doch klar, dass wir uns immer wieder mit dem aktuellen Verfahrensstand und den prozessualen Entwicklungen beschäftigen.“ Seit zwei Jahren laufe das Verfahren nun schon. „Das ist, wenn man selbst betroffen ist, eine sehr lange Zeit. Wir versuchen aber, den weiteren Ermittlungen positiv gegenüberzustehen. Wir sagen uns: Je mehr Details geklärt werden, desto mehr wird dies zu unserer Entlastung beitragen.“
Der Fall sorgte im Sommer 2022 für Aufsehen, danach wurde es ruhig um die Männer des Kegelclubs Stramm am Tisch. Zu den laufenden Ermittlungen sagen sie: „Wir haben uns zwischenzeitlich in Deutschland vernehmen lassen und hoffen, dass das zur weiteren Klärung beiträgt.“ Diese Klärung sei „dringend erforderlich“. Die Männer gehen davon aus, dass entlastende Anträge „ausreichend gewürdigt werden“ und zur Klärung „in unserem Sinne beitragen“. Es seien allerdings noch viele Fragen offen, „etwa zur bis heute ungeklärten Brandursache“.
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Bar Why not Mallorca brannte nieder
Auslöser des Kegelbrüder-Dramas war ein Brand der Bar Why not Mallorca am 20. Mai 2022. Weggeworfene Zigaretten sollen das Feuer ausgelöst haben, von der Kneipe nahe dem Ballermann blieb kaum etwas übrig. Die Kegler aus Münster wurden beschuldigt, die Kippen vom Balkon des benachbarten Hotels Whala!Beach geworfen zu haben.
Nach dem Brand seien sie zum Hotel zurückgekehrt, berichten die Kegelbrüder jetzt. „Nachdem wir andere Hotelgäste gewarnt und den Feueralarm im Hotel ausgelöst hatten, haben wir uns zunächst zum nahegelegenen Strand begeben und sind dann gemeinsam zurückgelaufen. Vorher hatte einer von uns noch dabei geholfen, den Straßenverkehr von dem brennenden Hotel abzuleiten.“
Freiheit für die Kegelbrüder erst nach fast zwei Monaten Knast
Zur Gruppe gehörten 13 junge Männer. Einer von ihnen kam ohne Auflagen frei, vier weitere am 7. Juni gegen Kaution. Die anderen acht Kegelbrüder saßen bis zum 15. Juli im Gefängnis von Palma de Mallorca. Erst dann entschied das Gericht: Auch die verbleibenden acht Männer können gegen eine Kaution von 12.000 Euro den Knast verlassen. Ihre Familien begleiteten die Kegelbrüder in die Freiheit und zurück nach Deutschland. (bst)