21-Jähriger niedergestochenMesserangriff nach syrischer Kundgebung in Essen

von Antonia Schütter

Mehr als 10.000 Leute demonstrierten am Wochenende (07.12.) in Essen. Anlass war der Jahrestag des Sturzes von Diktator Assad. Nach der Kundgebung ist ein junger Mann mit mehreren Messerstichen schwer verletzt worden.

Syrische Versammlung am Wochenende

Ein Jahr ist es her, dass Machthaber Baschar al-Assad Syrien verlassen sich nach Russland abgesetzt hat. Deshalb trafen sich tausende Menschen am Wochenende (07.12.) auf den Straßen Essens. Sie schwenkten mit Flaggen, feierten den Sturz des diktatorischen Regimes in Syrien. Angekündigt waren 2.500 Leute. Vor Ort waren es laut Polizei Essen aber 10.000. Die Beamten beschreiben die Veranstaltung insgesamt als friedlich. Vereinzelt kam es aber zu Straftaten. Pyrotechnik, Autokorsos und das Zeigen einer verbotenen Fahne, so die Polizei.

Angriff am Hauptbahnhof

Gegen 17 Uhr löste sich die Versammlung der Syrer auf. Tausende Menschen wollten nach Hause. Gleichzeitig reisten auch Besucher des Weihnachtsmarktes an und ab. Der Hauptbahnhof war brechend voll. Dort kam es zwischen zwei Männern zum Streit. Dabei wurde mehrmals auf einen 21-Jährigen eingestochen, in den Rücken. Der Mann wird schwer verletzt. Der Täter konnte nach dem Angriff fliehen. Eine Mordkommission ermittelt. Das 21-jährige Opfer: Ein Syrer.

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Nicht nur friedlich Feiernde

Für Manuel Ostermann von der Bundespolizeigewerkschaft werden solche Versammlungen zu oft von den Falschen genutzt. Es gebe eben nicht nur friedlich Feiernde. Für ihn solle das Versammlungsrecht hauptsächlich für innerdeutsche Gruppen und nicht für Konfliktsituationen im Ausland genutzt werden. Aus dem NRW-Innenministerium heißt es dazu: „Ein versammlungsbehördliches Einschreiten ist erst zulässig, wenn sich tatsächliche Anhaltspunkte dafür ergeben, dass sich mit Durchführung der angezeigten Versammlung eine unmittelbare Gefährdung für die öffentliche Sicherheit ergibt. Ein Überschreiten der Zahl der angemeldeten Versammlungsteilnehmer ist kein Grund für ein versammlungsrechtliches Einschreiten.” Laut Polizei Essen waren die Beamten auf eine wesentlich höhere Anzahl an Teilnehmern vorbereitet. Die eingerichteten Straßensperren hätten genug Platz für alle geschaffen.