Plötzlich saßen sie da - ohne Licht, Heizung und WCKlimaprotestler kleben sich bei VW fest - Konzern reagiert gnadenlos
Am Mittwoch haben sich Klimaaktivisten von Scientist Rebellion in der Autostadt von Volkswagen in Wolfsburg festgeklebt. Nach eigenen Angaben respektierte der Konzern das Demonstrationsrecht – drehte den Aktivisten allerdings Licht und Heizung ab. Wie sinnvoll ist diese Art des Protestes? Ein Experte erklärt die Hintergründe – im Video.
Scientist Rebellion, Letzte Generation und Tomatensuppe über van Gogh Gemälde
Als sich Klimademonstranten der Gruppe Scientist Rebellion am Mittwoch mit Kleber an den Porsche-Pavillon der Autostadt von Volkswagen in Wolfsburg klebten, wollte die Gruppe ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen. Manche Demonstranten traten zusätzlich in einen Hungerstreik. Für den Protest, so Teilnehmer Gianluca Grimalda auf Twitter, hätte auch der Konzern Verständnis gehabt.
„VW hat uns gesagt, dass sie unser Protestrecht unterstützen, aber sie haben unsere Bitte abgelehnt, uns eine Schüssel zur Verfügung zu stellen, um zu urinieren“, schrieb der Ökonom vom Institut für Weltwirtschaft Kiel beim Kurznachrichtendienst. Außerdem habe VW die Heizung, sowie Licht abgeschaltet. Die Demonstranten hätten nach dem Verlassen des Gebäudes nicht wieder hineingelangen können.
Aber wie sinnvoll ist diese Art des Protestes? „Ob das zielfördernd ist, ist fraglich. Das ist davon abhängig, wie die Mehrheit der Menschen reagieren. In jedem Fall ist der Protest nachvollziehbar“, sagte GEO-Naturjournalist Dirk Steffens RTL Direkt.
Mehrere Forderungen VW-CEO
Die Protest-Wissenschaftler verwiesen mehrfach auf ihre Forderungen. Sie wollen mit Volkswagen CEO Oliver Blume (54) sprechen, seine Unterstützung für Geschwindigkeitsbegrenzungen auf deutschen Autobahnen erreichen. Außerdem soll er unter anderem erklären, dass das 1,5 Grad-Ziel unereichbar ist. Unter dem Ziel ist völkerrechtlich unter fast allen Staaten der Erde festgehalten, dass sich die Erde bis zum Jahr 2100 nicht mehr als 1,5 bis 2 Grad Celsius im Vergleich zu 1850 erwärmen soll.
In der Nacht zu Freitag musste Grimalda seinen Protest vor Ort aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Ärzte befürchteten Blutgerinnsel in der Hand des Ökonomen, er kam in ein Krankenhaus. Dort wolle er seinen Hungerstreik fortsetzen, so Grimalda auf Twitter.