Kritik auch an Merkel

Wolfgang Schäuble über Russland: "Wir wollten es nicht sehen. Das gilt für jeden“

29.10.2020, Berlin: Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident, verfolgt mit Maske die Debatte nach der Regierungserklärung von Kanzlerin Merkel zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wolfgang Schäuble räumt Fehler im Umgang mit Russland ein
mk fdt, dpa, Michael Kappeler

Der frühere Bundestagspräsident und Ex-Finanzminister Wolfgang Schäuble hat Fehler im Umgang mit Russland eingeräumt. Auf die Frage, ob er wütend auf sich sei, sagte der CDU-Politiker dem „Handelsblatt“: „Natürlich. Wir wollten es nicht sehen. Das gilt für jeden.“
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„Ich hätte mal gucken können, was Russland in Tschetschenien treibt"

In seiner Zeit als Innenminister habe er mit seinem russischen Amtskollegen darüber gesprochen, wie man gemeinsam den islamistischen Terror bekämpfen könne.

„Ich hätte mal gucken können, was Russland in Tschetschenien treibt. Oder auf den damaligen polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski hören.“ Dieser habe nach Russlands Überfall auf Georgien gewarnt: „Erst kommt Georgien, dann die Ukraine, dann Moldawien, dann die baltischen Staaten und dann Polen. Er hat recht behalten“, sagte Schäuble.

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Kritik an Merkel: „Dass sie auch jetzt nicht sagen kann, dass wir Fehler gemacht haben“

ARCHIV - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) unterhalten sich am 08.05.2014 im Bundestag in Berlin. Die Bundesregierung setzt darauf, dass Griechenland auch nach einem Wahlsieg des Linksbündnisses Syriza die Sparvorgaben der internationalen Geldgeber erfüllt. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa (zu dpa "Bundesregierung erwartet von Athen Fortsetzung des Sparkurses" vom 04.01.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Angela Merkel und Wolfgang Schäuble im Jahr 2014.

Mit Blick auf Ex-Kanzlerin Angela Merkel sagte Schäuble, es sei bemerkenswert, „dass sie auch jetzt in Bezug auf Russland nicht sagen kann, dass wir Fehler gemacht haben“. Zur Frage, ob seine Aufzählung der großen Kanzler - darunter Konrad Adenauer, Willy Brandt und Helmut Kohl - vollständig sei, sagte Schäuble: „Sie ist vorläufig abgeschlossen. Ob Frau Merkel unter den großen Kanzlern einzuordnen sein wird, das ist vielleicht noch zu früh, um das abschließend zu beurteilen.“ (dpa/eku)

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