Heftige Reaktionen auf Aussage der Klima-Aktivistin - "Terrorismus" und Anzeige
Luisa Neubauer: "Pipeline in die Luft sprengen"

Ernst gemeint oder nur ein (schlechter) Witz? Klima-Aktivistin Luisa Neubauer spricht in einem Instagram-Video über eine geplante Öl-Leitung. Und der Untertitel in dem Clip löst heftige Reaktionen aus: „Und natürlich denken wir darüber nach, wie man eine Pipeline in die Luft jagen kann (die größte Rohöl-Pipeline der Welt).“ Droht die junge Frau etwa mit Terrorismus? Genau das werfen ihr Kritiker jetzt vor. Sie reagiert.
Umweltschützer kritisieren Bau der Uganda Tanzania Crude Oil Pipeline
Am Rande des Copenhagen Democracy Summit, einer Veranstaltung zur Förderung der Demokratie in Dänemark, lädt Neubauer den Clip hoch. Auf Englisch spricht sie über die Sprengung einer Pipeline. Im weiteren Verlauf erklärt die 26-Jährige, dass sie EACOP-Pipeline meint. Sie soll in Ostafrika gebaut werden.
EACOP steht für East African Crude Oil Pipeline, also für Ostafrikanische Rohöl-Pipeline. Da die Röhre auf einer Länge von mehr als 1.400 Kilometern durch Uganda und Tansania führen soll, ist das Projekt auch als Uganda-Tanzania Crude Oil Pipeline bekannt. Der französische Ölkonzern Total Energies gab im Februar bekannt, dass er grünes Licht für den Bau der Pipeline erhalten hat.
Für das Projekt werden demnach 10 Milliarden Dollar an Kosten veranschlagt. Umweltschützer kritisieren, für die Pipeline müssten Tausende Familien weichen. Zudem würden Naturschutzgebiete angegriffen, die geplante Röhre verlaufe durch wichtige Gegenden für Elefanten, Löwen und Schimpansen. Auch die Wasserversorgung in der Region für Millionen Menschen sei gefährdet.
Luisa Neubauer reagiert auf Kritik: "Jesus Maria, es ist ein Buch"
Auf Twitter wird Neubauer für ihre Aussage scharf kritisiert: „Das hat mit Aktivismus nichts mehr zu tun, das ist schlicht Terrorismus“, schreibt ein User. Auch Neubauer meldet sich im Messenger-Dienst. Sie schreibt, dass sie auf den Titel eines Buches anspiele: „How to blow up a Pipeline“ (deutsch: Wie man eine Pipeline in die Luft jagt). In einem anderen Tweet zu dem Thema schrieb sie: „ENDLICH spricht man über die EACOP-Pipeline, ein 1443 km langes Klimakiller-Projekt in Afrika.“ Außerdem wies sie darauf hin, dass diese Pipeline bisher nur geplant sei. „Wir wollen, dass die Baupläne abgeblasen werden“, schrieb sie.
Die AfD-Politikerin Beatrix von Storch erklärte in einem Video ebenfalls bei Twitter, dass sie Neubauer wegen des Clips angezeigt habe. Sie warnte vor „Klimaterrorismus“. (dpa/ rsa/ ntv.de)
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