Frauen bluten aus dem Mund - Club muss Geld zahlen

Weil Barkeeper Fehler macht: Disco-Gäste wollen Shots, doch trinken Ätzendes

Alkoholische Getränke stehen auf einem Tisch der Diskothek Bellevue, einem Club nur für über 30 Jährige, in Frankfurt (Oder), aufgenommen am 17.04.2010. Foto: Patrick Pleul
An einer Theke in London kam es zu einer gefährlichen Verwechslung (Symbolbild).
picture alliance / ZB, Patrick Pleul

Frauen trinken versehentlich Ätznatron!
Ein Club in London muss umgerechnet knapp 140.000 Euro Strafe zahlen, weil einem Barkeeper eine Verwechslung geschieht, die tödlich hätte enden können. Statt Salz zu ihrem Tequila serviert er vier Frauen Natriumhydroxid – eine stark ätzende Substanz, wie sie in Abflussreinigern vorkommt.
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Natriumhydroxid im Tequila: Schockierender Notfall in Londoner Disco

Es passierte am 7. Dezember 2021. In der Disco in London standen vier Frauen am Bartresen und bestellten Tequila. Der Barkeeper merkte, dass das Salz leer war. Aus einem unbeleuchteten Bereich hinter der Bar griff er in einen großen weißen Behälter auf einem Regal. Mit einem Einweg-Plastikbecher schöpfte er daraus eine Substanz, bei der es sich seiner Vermutung nach um Salz handelte.

Die Besucherinnen leckten sich den Stoff vom Handrücken, stürzten den Alkohol hinunter - und mussten sich sofort übergeben. Der Barkeeper probierte daraufhin vorsichtig das vermeintliche Salz und verbrannte sich umgehend an Mund und Zunge.

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Vergiftete Drinks in Londoner Club: Behörden vermuteten zunächst einen Terroranschlag

Einige der Opfer bluteten aus dem Mund und wurden sofort in Krankenhäuser gebracht. Die Polizei riegelte den Laden ab, weil zunächst ein Terrorverdacht nicht ausgeschlossen werden konnte. Die Richter urteilten jetzt, dass der Mitarbeiter gegen Sicherheitsvorschriften an seinem Arbeitsplatz verstoßen habe.

Aicha Less vom zuständigen Gemeinderat im Londoner Bezirk Westminster sagte, der Vorfall zeige, dass die Missachtung grundlegender Sicherheitsmaßnahmen schwerwiegende Folgen haben könne. „Wir hoffen, dass die vom Gericht verhängte hohe Geldstrafe allen Unternehmen als Warnung dient und verhindert, dass so etwas jemals wieder passiert“.

Natriumhydroxid, auch bekannt als Natronlauge, ist eine stark reizende und ätzende Substanz. Sie kann schwere Verbrennungen verursachen und die Haut schädigen, indem sie Proteine chemisch abbaut. Bei Augenkontakt kann es sogar zu einer Erblindung kommen. (dpa/sbl)

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