Wie ein Drogenrausch!Was in unserem Körper passiert, wenn wir verliebt sind
Frisch verliebt – das waren wir doch alle mal. Das sind intensive Gefühle! Verliebtsein ist ein echtes Feuerwerk der Hormone. Der Körper schießt eine chemische Reaktion nach der anderen ab. Wir können also sagen: Beim Verknalltsein muss die Chemie stimmen. Diese ganzen chemischen Reaktionen machen Verliebtsein zu einem unfassbaren Glücksrausch. Was dabei passiert, ähnelt sogar einem Suchtverhalten. Aber schauen Sie selbst im Video, wie der Liebesrausch funktioniert – und warum wir dabei manchmal so durchdrehen. Die Psychologische Beraterin Ruth Marquardt erklärt, was passiert, wenn der Liebesrausch verschwindet.
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Liebe kann tatsächlich blind machen
Wenn wir verliebt sind, haben wir die sprichwörtliche rosarote Brille auf. Alles ist plötzlich schön. Und auch unsere Partnerin oder unseren Partner sehen wir gar nicht so, wie sie oder er wirklich ist, erklärt die psychologische Beraterin Ruth Marquardt. Liebe kann blind machen. „Wir sehen die Person, wie wir sie gerne hätten. Wir haben einen Wahnsinnswunsch: Ich schaue dich an und projiziere alles in dich rein, was ich gerne an meinem Partner hätte“, so Marquardt. „Nach rund zwölf Monaten gucken wir dann nochmal neu.“ Denn ungefähr nach dieser Zeit, verschwindet der krasse Liebesrausch, wir werden wieder nüchtern.
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Marquardt: "Überraschung ist das Salz in der Suppe in der Beziehung"
Wenn wir länger in einer Beziehung sind, schleicht sich zwangsläufig eine Routine ein. Gibt es einen Frischekick, den wir unserer Beziehung geben können, um dieses intensive Gefühl des Verliebtseins wieder zu erleben? Ja, sagt Familientherapeutin Marquardt.
„Raus aus der Routine! Man läuft so nebeneinander her und es fällt uns nichts Neues ein. Aber was wäre, wenn ich mir heute Abend vornehme, meinen Partner oder meine Partnerin zu überraschen?“ Das können ganz einfache Kleinigkeiten sein: Blumen mtbringen, die oder den anderen zum Essen einladen, ungewöhnliche Orte besuchen oder vielleicht ein Picknick bei schönem Wetter. „Überraschung ist das Salz in der Suppe in der Beziehung!“
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Kuschelhormon Oxytocin macht Verliebtsein zu Liebe
Wenn wir länger zusammen sind, ändern sich die Gefühle. Der krasse Glücksrausch des Verliebtseins verschwindet, alles wird irgendwie ruhiger. Das ist aber ganz und gar nicht schlecht. „Wir wünschen uns Nähe und wir wünschen uns Geborgenheit“, so Marquardt. „Es ist in einer längeren Beziehung total wichtig, dass ich das Gefühl habe, angenommen zu sein und mich fallen lassen zu können. Dann berührt zu werden und mit allem okay zu sein und diese Sicherheit auch wirklich körperlich zu erfahren – das schüttet das Bindungshormon Oxytocin aus. Und das macht, dass wir uns entspannen können. Das ist sehr sehr wohltuend und heilsam in Beziehungen.“
In wen verlieben wir uns?
Die bekannte Redewendung besagt: „Gegensätze ziehen sich an.“ Das ist manchmal so, erklärt die psychologische Beraterin, aber nicht immer. „Es kommt drauf an, was ich eigentlich will und in welcher Lebenssituation ich bin. Wenn ich noch ganz jung bin, will ich mich vielleicht ausprobieren. Dann sind Gegensätze bestimmt mega. Wenn ich selbst total strukturiert bin, dann ist so ein Bad Boy genau das Richtige.“
„Aber wenn ich in Richtung Familienplanung gehe, dann möchte ich vielleicht doch jemanden, der seriös ist, ein bisschen gesetzter, der mir das Gefühl gibt: Du bist bei mir sicher und gut aufgehoben, ich kann für dich und eine Familie sorgen. Und dann brauchen wir nicht mehr den, der jede Nacht irgendwo in einer anderen Bar oder einem anderen Club abhängt.“
Liebeskummer ist wie ein eiskalter Entzug
Verliebtsein ist wie ein Rauschzustand, wie eine Drogensucht. Unglücklich verliebt sein – die Hölle. Wenn die oder der Geliebte mich nicht (mehr) will, bricht das Herz. Plötzlich gibt's keine „Dosis“ der oder des anderen mehr. Liebeskummer – ist der dann wie ein Entzug?
„Es ist für viele sogar noch schlimmer. Für viele ist das, als wäre ein Teil von ihnen gestorben“, beschreibt Marquardt das Gefühl. „Manche trauern sogar. Und trauern ist auch genau das Richtige. Die verflossene Liebe zu betrauern, die vielleicht auch wertzuschätzen.“ Erinnerungen an die schöne Zeit werden „mit goldenem Pinsel gemalt. Man trennt sich ja meistens, weil man einen guten Grund hat.“ Aber in der Rückschau malen wir uns alles schön. „Wir sollten uns einfach Zeit geben. Das kann ungefähr ein Jahr dauern so eine Trauerphase. Diese Gefühle auch zu fühlen, das ist gar nicht schlimm. Es ist traurig, ja, aber das darf es sein. Es ist Teil der Heilung.“
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