Schauspielerin mit Gehstock auf dem neuen Vogue-Cover
"War verloren und traurig": Wie Selma Blair ihr Leben mit Multipler Sklerose meistert
Vor rund fünf Jahren wird bei Selma Blair (50) Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert, Jahrzehnte nachdem erste Symptome aufgetreten waren. Nun schmückt die Schauspielerin das Titelblatt der britischen „Vogue" und spricht mit dem Modemagazin offener den je über ihre Erkrankung.
Die Schauspielerin zeigt sich mit Gehstock auf dem neuen Cover: die beeindruckenden Fotos sehen Sie im Video!
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„Ich war verloren und traurig und konnte fast nie lächeln."
Die vielen Jahre ohne eine richtige Diagnose waren demnach äußerst schwierig für Blair, die sich mittlerweile in der Öffentlichkeit meist mit Gehstock zeigt - so auch auf dem neuen „Vogue"-Cover. Als ihre Karriere dank Filmen wie „Eiskalte Engel" (1999) oder „Hellboy“ (2004) florierte, versteckte die Schauspielerin, wie es ihr ging. Sie hatte Alkoholprobleme, nahm Medikamente: „Ich war verloren und traurig und konnte fast nie lächeln."
Schon im Alter von sieben Jahren habe Blair der Cover-Story zufolge ihr rechtes Auge und linkes Bein nicht mehr nutzen können, auch mit ihrer Harnblase habe sie Probleme gehabt. Der Hollywood-Star sei damals jedoch als Selbstdarstellerin von den Ärzten abgewiesen worden. Rund 40 Jahre lang habe sie mit der Erkrankung gelebt, bis diese endlich diagnostiziert wurde. Wie es ihr heute gehe, schwanke von Tag zu Tag. An einem guten könne sie lachen und Zeit mit Freunden verbringen, an schlechten müsse sie sich übergeben und verbringe den Tag im Bett. Sie könne teils tagelang nichts essen.
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Hollywood-Star erhielt zahlreiche Fehldiagnosen
Blair hatte Angst, nicht mehr arbeiten zu können und dass sie „entdeckt" werden könnte. „Das Erbrechen oder die Probleme mit meinem Körper waren erschreckend", genauso wie Hautausschläge und Kahlheit unter denen sie gelitten habe.
Sie erhielt zudem immer wieder Fehldiagnosen. Die Schauspielerin könne sich etwa erinnern, dass es ihr am Set von „Hellboy" sehr schlecht ging. Man habe in Prag etwa angenommen, dass sie an einer Katzenkratzkrankheit leide und womöglich Leukämie habe. Und bei alledem habe sie mit niemandem darüber sprechen können, nicht über die Alkoholprobleme und auch nicht über Behandlungen, denen sie sich unterzog. Sie habe „Angst gehabt, dass ich als Versicherungsrisiko gelten könnte".
Selma Blairs MS-Diagnose sollte nicht "endeckt werden"
Nach Dreharbeiten zur Serie „Kath & Kim" im Jahr 2009 kehrte Blair der Filmindustrie den Rücken. Sie „verlor die meisten meiner Haare und all meine Energie". Viele Tage habe sie im Bett verbracht, geweint, manchmal getrunken und habe Ärzte aufgesucht. „Ich habe bis zur Diagnose beinahe aufgegeben", erzählt die Schauspielerin. „Ich hatte stets Panik, man würde mich als unfähig ansehen - oder als psychisch krank." Ihre Mutter habe ihr beigebracht, dass dies für eine Frau zum Ende ihrer Karriere führen könne.
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Ein neuer Mann an der Seite der Schauspielerin?
Heute genieße Blair es unter anderem, mit ihrem Hund spazieren zu gehen. „Ich bin jetzt so dankbar für die friedlichen Stunden", sagt sie. Die 50-Jährige sei „offen" für einen neuen Mann an ihrer Seite, sie habe sich aber daran gewöhnt, „nicht viel zu erwarten". Sie werde nicht nach Dates gefragt und sie wolle keine Kompromisse mehr eingehen: „Ich bin glücklich mit dem, was ich habe [...]. Ich mag brillante Menschen. Ich könnte einen brillanten Mann gebrauchen, der mich liebt. Vielleicht. Ich weiß es nicht...“
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(spot on news/msi)