Niederschmetternde Nachricht der Polizei
Vermisster Quinton (1) ist wohl tot – Oma des kleinen Jungen am Boden zerstört

Es war eine Nachricht, die die Familie des kleinen Quinton Simon (20 Monate) in Schock versetzt: Die Polizei geht davon aus, dass der seit mehr als einer Woche vermisste Junge aus Savannah (US-Bundesstaat Georgia) nicht mehr lebt. Hauptverdächtige für sein Verschwinden ist seine Mutter Leilani (22). Quintons Großmutter und Nachbarn der Familie wollen nicht wahrhaben, dass der Einjährige nie mehr nach Hause kommt.
Oma von Quinton Simon will Schocknachricht nicht wahrhaben
Sie sei am Boden zerstört, sagt Quintons Oma Billie Jo Howell dem Sender WTOC. Ihre Familie versuche, irgendwie den Tag zu überstehen. Howell hofft, dass ihr Enkel doch noch lebend gefunden wird.
An Quintons Elternhaus, wo er das letzte Mal lebend gesehen worden sein soll, ist es ruhig. Menschen kommen und gehen – offenbar Freunde und Verwandte der Familie, berichtet der Sender. Eine Frau hat einen Ballon und einen Teddybären mitgebracht.
Nachbarn in Savannah (Georgia) finden keine Worte
Die Nachbarn in der Buckhalter Street stehen nach der Polizei-Mitteilung vom Mittwoch, Quinton Simon sei wahrscheinlich tot, unter Schock. Eine Frau erzählt WTOC, sie wolle mit ihrem Umzug warten, bis sie die Ereignisse verarbeitet hat.
"Einfach niederschmetternd" nennt eine andere Nachbarin die Nachricht. "Ich bin in Tränen aufgelöst, habe den ganzen Tag geweint, seit ich davon gehört habe." Sie wisse "nicht einmal, wie ich es in Worte fassen soll".
Der Fall zeige, dass das Böse überall lauere, sagt eine weitere Frau. "Nur ein paar Kilometer die Straße runter" könne jemand sein eigenes Kind getötet haben. Dieser Jemand ist nach Ansicht der Polizei Quintons Mutter Leilani. Zwar gibt es noch bislang keine Verhaftung oder Anklage, aber die Polizei geht davon aus, dass sie den Jungen umgebracht hat.
Polizei schließt aus "bisherigen Beweisen", dass Quinton Simon tot ist
"Die Polizei von Chatham County und das FBI haben Quinton Simons Familie darüber informiert, dass wir davon ausgehen, dass er gestorben ist. Wir führen seine Mutter Leilani Simon als Hauptverdächtige in Zusammenhang mit seinem Verschwinden und seinem Tod", heißt es in einem Twitter-Statement vom Mittwoch.
Jeffrey Hadley von der Polizei von Chatham County bestätigte die Informationen am Donnerstag, nannte jedoch keine weiteren Details zu den Ermittlungen gegen die 22-Jährige. "Die bisherigen Beweise, die auf mehreren Befragungen und Durchsuchungsbefehlen basieren, haben zu dem Schluss geführt, dass Quinton gestorben ist", sagte er. Man wolle "bis zum Schluss" weiter ermitteln.
Vermisster Quinton Simon: Mysteriöse Nachricht an Babysitterin

Quinton Simon verschwand am 5. Oktober aus seinem Elternhaus in der 150.000-Einwohner-Stadt Savannah. Dort lebt der mit seinem Bruder (3), seiner Mutter Leilani (22) und deren dem Freund sowie seinen Großeltern mütterlicherseits. Um 6 Uhr morgens wurde er das letzte Mal in seinem Laufstall gesehen, einige Stunden später war er verschwunden. Gegen 9:40 Uhr meldete seine Mutter ihn als vermisst.
Quintons Babysitterin erhielt kurz vor dem Verschwinden des Jungen eine mysteriöse Textnachricht. "Ich habe an dem Morgen eine Nachricht bekommen, dass sie nicht da seien und keinen Babysitter bräuchten – um 5:29 Uhr", erzählt Diana McCarta US-Medien. Das sei seltsam gewesen, denn im Normalfall kümmere sie sich auch dann um die Kinder, wenn Leilani nicht arbeitet.
Quinton Simons Mutter Leilani in Familienstreit verwickelt
In der Familie des 20 Monate alten Jungen schwelt offenbar ein Streit. Leilanis Mutter Billie Jo Howell und ihr Mann Thomas haben laut US-Medien das Sorgerecht für Quinton und seinen älteren Bruder. In den Medien äußerte sich Billie Jo Howell Anfang kritisch über ihre Tochter, diese habe "nicht immer alles richtig gemacht". Anfang September soll sie zudem eine Räumungsklage gegen Leilani und deren Freund eingereicht haben.
"Man möchte ohnehin nie etwas Schlimmes über ein vermisstes oder möglicherweise verletztes Kind hören", sagt eine Nachbarin der Familie zu WTOC. Aber erst recht nicht, wenn so etwas gleich nebenan passiert." (bst)