Nick Frischke aus Brandenburg (22) in Südafrika vermisst

„Pass auf dich auf“ – Vermieterin warnte Nick und meldete ihn später als vermisst

Nick Frischke Angeklagte
Die drei Angeklagten vor Gericht , rechts im Bild Nick Frischke auf einem seiner letzten Fotos.
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Was geschah mit Nick Frischke aus Döbern (Brandenburg)? Der 22-Jährige war am 15. Februar während einer Südafrika-Reise verschwunden und wie sich in einer Gerichtsverhandlung herausstellte, überfallen worden. Nach eigener Aussage habe ein Mann aus einer Gruppe mittlerweile inhaftierter Verbrecher auf ihn eingestochen. Was danach mit Nick geschah, bleibt bis heute ein Rätsel. Laut der Vermieterin von Nicks Unterkunft in Kapstadt, sei es das erste Mal, dass einer ihrer Gäste der extremen Kriminalität vor Ort zum Opfer fiel. In einem Interview mit der „Lausitzer Rundschau“ erzählte Melanie Porter nun von ihrer letzten Begegnung mit dem jungen Mann.

Auch nach mehr als zwei Wochen ist Nick Frischke noch immer verschwunden. Suchtrupps durchforsten weiterhin das Gebiet rund um den Tafelberg-Nationalpark, wo der 22-Jährige aus Döbern (Spree-Neiße) zuletzt gesehen worden war. Klar ist bisher, dass Nick einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist – in der Nähe des Karbonkelbergs. Ein Tatverdächtiger hat diesen Überfall in der vergangenen Woche vor Gericht gestanden. Insgesamt befinden sich derzeit fünf Personen in Haft, die demnach in direktem Zusammenhang mit der Tat stehen. Nick war seit dem 6. Februar allein auf Reisen in der südafrikanischen Hauptstadt unterwegs.

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Vermieterin mahnte Nick zur Vorsicht - Verbrechen kam für sie trotzdem unerwartet

Kurz nach Nicks Verschwinden hatte Melanie Porter, Vermieterin aus Kapstadt, als eine der ersten Kontakt zu Nicks Eltern. Die schlugen Alarm, weil der sonst so pflichtbewusste junge Mann sich seit dem Vortag nicht mehr gemeldet hatte. „Sie waren sehr besorgt“, teilte sie der Zeitung „Lausitzer Rundschau“ mit. Nick war in Porters Pension im Stadtteil Pinelands untergekommen. Sie war es auch, die den 22-Jährigen sodann bei der Polizei als vermisst meldete und die Bergrettung alarmierte.

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Der Vorfall nehme die ältere Dame stark mit, auch wenn sie Nick nicht persönlich gekannt habe, sagt sie. In der „LR“ betont Melanie Porter auch, dass sie Nick wiederholt kurze Textnachrichten wie „Be safe“ oder „keep safe“ – zu deutsch „pass auf dich auf“ geschrieben habe. Denn der Kapstädterin ist bewusst, dass die Metropole keineswegs ungefährlich ist. Bislang seien Natalie Porters Gäste allerdings nie Opfer der hiesigen Kriminalität geworden, sagte sie der „Lausitzer Rundschau“. Bis zu dem Verschwinden von Nick.

Bewegende Mahnwache für vermissten Nick (22) Hoffnung lebt weiter
01:20 min
Hoffnung lebt weiter
Bewegende Mahnwache für vermissten Nick (22)

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In der südafrikanischen Hauptstadt gibt es enorm viel Kriminalität

Kapstadt ist eines der beliebtesten Reise-Ziele der Welt. Doch die Metropole leidet seit jeher unter einer extrem hohen Kriminalitätsrate - Morde, Raubüberfälle, Einbrüche und Vergewaltigungen passieren tagtäglich. Das Problem gilt zugleich für das ganze Land: Laut der Kriminalstatistik 2022/23 der südafrikanischen Regierung wurden von April bis Juni des Vorjahres knapp 9500 Vergewaltigungen und circa 6500 Morde registriert. Obwohl die Straftaten überwiegend unter Einheimischen begangen werden, geraten auch immer wieder Touristen ins Visier von Verbrechern. Deshalb hat auch das Auswärtige Amt Warnhinweise für das Land am Südzipfel des afrikanischen Kontinents herausgegeben. „Verzichten Sie bei einem Überfall auf jede Gegenwehr, die Täter könnten bewaffnet sein und Stich- oder Schusswaffen ohne Zögern einsetzen.“, heißt es etwa.

Nick Frischke Angeklagte
Drei Angeklagte im Fall Nick Frischke vor Gericht.
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Nick soll gut vorbereitet gereist sein

Melanie Porter schilderte im Interview mit der „LR“, dass der 22-jährige Nick viel über Kapstadt wusste und sogar mit einer „Load Shedding“-App auf seinem Handy auf die häufigen Stromausfälle in der Stadt vorbereitet gewesen sei. Darüber hinaus habe er sich auch über Weinfarmen in der Region erkundigt, wo er an Weinproben teilnehmen wollte. Porter beschreibt Nick als mutig und abenteuerlustig. So wollte er laut ihr auch viel Zeit auf dem Berg verbringen wollte, zitiert die „LR“. Er sei außerdem sehr „höflich“ gewesen.

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Möglicherweise haben die Täter genau diese Eigenschaften ausgenutzt. Wo Nick Frischke abgeblieben ist, haben bislang allerdings weder die Inhaftierten verraten noch die Suchtrupps herausgefunden. So lange heißt es für Familie, Freunde und Bekannte – und auch für Melanie Porter - weiterhin bangen. (Quelle: Lausitzer Rundschau/ lmc)