Vier Kinder nach 40 Tagen im Dschungel gefunden
Helfer schildert Moment der Rettung: „Ihre Augen leuchteten, waren glücklich und fröhlich"
30 weitere Videos
Ganz Kolumbien atmet auf, nachdem die vier Geschwister Lesly (13), Soleiny (9), Tien Noriel (4) sowie Cristin (1) nach über einem Monat im Dschungel lebend gefunden wurden. Ihr unbändiger Überlebenswille in der Wildnis beeindruckt, sie seien die „Tapfersten von allen“, heißt es. Nun werden mehr und mehr Details zu ihrem Auffinden bekannt.
Fußabrücke der Kinder gefunden
Nach und nach müssen sich die Spuren im Dschungel verdichtet haben, bis zu dem Moment, auf den alle solange gehofft haben: Suchtrupp und vermisste Kinder stehen sich im riesigen Waldgebiet des Amazonas gegenüber. „Unsere vier Minderjährigen waren die tapfersten von allen“, sagt der Kommandeur für Spezialoperationen der Streitkräfte, Pedro Sanchez. „Sie hatten weder die Ausrüstung noch die Technologie noch die Kapazitäten, die wir eingesetzt haben.“ 40 Tage lang haben die vier Geschwister allein im kolumbianischen Dschungel überlebt, nachdem ihr Flugzeug dort abgestürzt war. Ein ganzes Land fieberte seit dem 1. Mai bei der Suche mit.
Letztendlich hätten Ureinwohner frische Spuren der Kinder gefunden und die Suchtrupps zu den Kindern geführt. „Ich sah ihre Gesichter und Augen voller Hoffnung und ehrlich gesagt, ich sah diese Kinder voller Leben. Ihre Augen leuchteten, waren glücklich und fröhlich“, beschreibt Sanches den Moment, der wohl in die Geschichte Kolumbiens eingeht.
Indigenes Wissen half den Kindern
Auch die Familie der Kinder ist mehr als dankbar. Vor allem die älteste Schwester Lesly (13) hat laut Aussage der Großmutter wohl maßgeblich dazu beigetragen, dass die Geschwister überlebten: „Sie war immer wie die Mutter, die die anderen mit in den Wald genommen hat. Sie kennt die Pflanzen und Früchte, weil wir Indigenen von klein auf lernen, welche man essen kann und welche nicht“, teilt Fátima Valencia überglücklich dem Radiosender La FM mit.
Lese-Tipp: Bänder und Trillerpfeifen sollen vermissten Kindern Weg aus Dschungel weisen
Der Großvater der Kinder, Narciso Mucutuy, zeigt sich über die erlösende Nachricht nach wochenlangen Sorgen mehr als erleichtert: „Diese Situation ließ uns nicht schlafen, ließ uns nicht glücklich sein. Wir konnten nicht reden.“ Er fühle sich nun sehr glücklich und dankbar, wie er Reportern mit bewegter Stimme erzählt.
Empfehlungen unserer Partner
Brachte Rettungshund Wilson den Durchbruch?
Einer, der einen entscheidenden Beitrag zur Rettung der Kinder geleistet haben soll, wird unterdessen weiterhin vermisst: Rettungshund Wilson, der immer wieder einzelne Gegenstände der Kinder im Dschungel aufspürte, ist bei der Suche wohl verloren gegangen.
Er wird von der kolumbianischen Bevölkerung wie ein Held gefeiert, nachdem die Kinder berichteten, während ihrer 40-tägigen Odyssee einen Hund getroffen zu haben. Bei aller Erleichterung hoffen nun doch viele, dass auch Wilson wieder wohlauf zurückkehren wird.
Kommandeur Pedro Sanchez: „ Wir haben ein Sprichwort: Wir lassen nie ein Element zurück. Selbst jetzt, da wir die vier Kinder gefunden haben, würden wir Wilson nicht zurücklassen.“
Video-Tipp: Passagier filmt Flugzeugabsturz – Menschen überleben Horro-Unfall
Esmeralda Hernández, eine kolumbianische Senatorin, sieht in Rettungshund Wilson bereits eine Art Nationalheld. Auf Twitter teilt sie mit: „Das Glück wird vollkommen sein, wenn unser geliebter Held Wilson wieder auftaucht. Tiere sind Helden. Wir lieben dich, Wilson.“ (xes)