Ausgehungert, aber lebendig
Rettung in letzter Sekunde: Mann überlebt fast zwei Wochen auf offenem Meer

Die Suche wurde schon eingestellt!
Ein Mann treibt auf offenem Meer beinahe zwei Wochen hilflos auf einer Rettungsinsel umher. Kanadische Fischer finden ihn durch Zufall. Eine Entdeckung, die einem Wunder gleicht.
75 Km vor der Westküste von Vancouver Island
Der Gerettete bricht am Abend des 12. Oktobers mit einem Fischerboot im US-Bundesstaat Washington zu einer dreitägigen Fahrt auf. Das 13 Meter lange Boot gerät in Seenot, der Mann kann sich nur noch auf die Rettungsinsel begeben. Mit ihm an Bord sind zwei weitere Männer, deren Schicksal jedoch ungewiss ist. Das 13 Tage andauernde Martyrium beginnt.
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Die Rettung: Etwa 75 Kilometer vor der Westküste von Vancouver Island stoßen Fischer auf ein treibendes Objekt. Sie entdecken es zunächst in weiter Ferne und greifen zum Fernglas: „Ich sah in der Ferne etwas, das wie ein Rettungsboot aussah, rannte hinein und richtete das Fernglas darauf – dann schoss er eine Leuchtrakete ab“, sagt Fischer Ryan Planes dem Sender King-TV.
Er und sein Onkel John befreien den Mann schließlich aus seiner Notlage und ziehen ihn zu sich an Bord. „Er umarmte uns, es war sehr emotional“, sagt John. Sie machen dem Mann etwas zu Essen, lassen ihn zu Kräften kommen.
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Küstenwache leitet Ermittlungen ein
Beamte der US-Küstenwache beginnen nun, den Mann zu befragen. Sie interessiert vor allem, ob es weitere Überlebende geben könnte. Schon vor der Rettung hatte die Küstenwache nach dem Boot gesucht, die Aktion jedoch bald eingestellt.
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Der Überlebende ist den Umständen entsprechend wohl auf. „Er war ziemlich hungrig, der Arme“, sagen seine Retter. Drei Flaschen Wasser habe er nacheinander getrunken. (xes)