Bereits der zweite Fall in diesem Jahr

Vermeintlich Tote erwacht in den USA im Leichenhaus – kann das auch hier passieren?

Es ist eine schier unglaubliche Geschichte: In New York wird eine Frau für tot erklärt und ins nächste Bestattungsunternehmen gebracht. Als die dortige Mitarbeiterin den Leichensack öffnet, erleidet sie vermutlich den Schock ihres Lebens, denn: Die vermeintliche Leiche ist gar nicht tot – sie atmet noch! Mehr dazu erfahren Sie in unserem Video.
Kann ein derartiger Albtraum auch in Deutschland passieren? Dr. Christoph Specht, Arzt und Medizinjournalist, klärt im RTL-Interview auf.

Mediziner erlärt: SO läuft es in Deutschland

Für das, was gerade in den USA passiert ist, findet Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht nur ein Wort: „Schlamperei!“ In Deutschland gebe es ein klares Vorgehen, das eingehalten werden müsse, damit überhaupt ein Totenschein ausgefüllt werden darf: „Ein Arzt muss eine Leichenschau vornehmen, das muss in Deutschland übrigens jeder Arzt können.“ Dabei werden sichere Todeszeichen festgestellt, dazu gehören beispielsweise Totenstarre, Totenflecke oder Fäulnis, erklärt der Experte.

USA: Der aktuelle Zustand der Frau ist unbekannt

Wie es der amerikanischen Betroffenen aktuell geht, weiß man nicht. US-Medien wie „The Guardian“, „CNN“ und „CBS News“ berichten, dass sich der Vorfall in einem Pflegeheim auf Long Island, New York ereignete. Laut Berichten der Polizei sei die 82-Jährige im „Water’s Edge Rehab and Nursing Center“ untergebracht gewesen, als sie am Samstagmorgen für tot erklärt wird.

Die Frau wird in das Bestattungsinstitut „OB Davis Funeral Homes“ gebracht, wo eine Mitarbeiterin knapp eine Stunde später feststellt: Die Frau ist gar nicht tot, sie atmet noch! Die Frau liegt aktuell in einem Krankenhaus, ob sie noch lebt oder mittlerweile doch verstorben ist, ist nicht bekannt.

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Das Pflegeheim hat auf die Anfragen amerikanischer Medien bislang nicht reagiert und noch keine Stellungnahme herausgegeben. „Aus Respekt vor der Privatsphäre und der Vertraulichkeit gegenüber den Familien, denen wir hier dienen, sind wir nicht in der Lage, diese Angelegenheit weiter zu kommentieren“, schreibt jedoch das Bestattungsinstitut, wie es bei „CBS News“ heißt. Der Nachrichtensender schreibt auch, dass man beim Pflegeheim jemanden telefonisch erreicht habe, derjenige jedoch schnell wieder aufgelegt habe. Und die Generalstaatsanwältin von New York sagt gegenüber CNN: „Das ist eine schreckliche Situation, die ein unnötiges Trauma bei der Betroffenen und ihren geliebten Menschen ausgelöst hat.“

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Die Polizei hat den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, ebenso ermittelt das staatliche Gesundheitsamt, das laut „CBS News“ jedoch ebenfalls noch keine näheren Angaben zum Vorfall machen könne.

Iowa: 66-Jährige fälschlicherweise für tot erklärt

Anfang Januar kam es im Bundesstaat Iowa zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Ein Hospiz erklärt eine 66-Jährige für tot, obwohl die Frau noch einen Puls gehabt habe, wie „CNN“ berichtet. Die Augen hätten nicht mehr auf Lichtreflexe reagiert.

Im Bestattungsinstitut ereilt die Mitarbeiterin genau der gleiche Schock wie Ihre Kollegin in Iowa. Als sie den Leichensack aufmacht, schnappt die totgeglaubte Frau nach Luft. Ein Krankenwagen bringt sie zurück ins Hospiz, wo sie zwei Tage später verstirbt; die Einrichtung muss nun 10.000 US-Dollar Strafe für die Fehldiagnose zahlen. (jbü)