42-Jähriger aus Finowfurt missbrauchte Kinder

So erlebte der Karate-Chef den Tatverdächtigen Enrico L.

Ein Ring von Kinderschändern hat in Münster jahrelang im Verborgenen agiert, dabei mehrere Jungen missbraucht. Einer der Tatverdächtigen ist Enrico L. aus Finowfurt in Brandenburg, den die Polizei am Donnerstag verhaftete. Der 42-Jährige ist Pfleger und Vater von drei Kindern, gab anderen Kindern sogar Karateunterricht. Für Ralf Schulz, Vorsitzender und Trainer im Karateverein von L., ist "eine Welt zusammengebrochen", als er von den Vorwürfen hörte. "Wenn Sie mit allen im Vorfeld geredet hätten, hätten sie gesagt: 'einer der besten Menschen der Welt'", erklärt er. Wie er den 42-Jährigen erlebte, schildert Ralf Schulz im Video.

Adresse im Auto des Hauptverdächtigen gefunden

Eines der Opfer hatte erste Hinweise auf Enrico L. gegeben, berichteten die Ermittler. Als sie das Auto des Hauptverdächtigen Adrian V. durchsuchten, fanden sie dort die Adresse des Brandenburgers. Weil er auch auf einem Video zu sehen war, das in Münster gedreht wurde, konnte Enrico L. festgenommen werden.

Die Ermittler durchsuchten das Wohnhaus des 42-Jährigen und einen Kleingarten. Was sie dort fanden, ist noch nicht bekannt. Unklar ist auch, ob auch an diesem Ort Missbrauch stattgefunden hat.

Drei Jungen in Münster jahrelang missbraucht

In Münster war eine Gartenlaube der Haupttreffpunkt der Kinderschänder um Adrian V. (27). Vier erwachsene Männer sollen sich in der Laube, die Adrian V.s Mutter gehört, jahrelang an Kindern vergangen haben. Ihre Opfer waren nach Angaben der Ermittler fünf, zehn und zwölf Jahre alt. Teilweise filmten sie ihre Taten, wobei große Mengen an pornografischem Material entstanden. Die Kinderschänder stellten es im Darknet für Pädophile zur Verfügung.