Rätselhafter Doppelmord in Tschechien
Vater und Säugling in Wald erschossen - war es der Amok-Mörder von Prag?

Ist der Amokschütze von Prag auch der Doppelmörder von Klánovice?
Der rätselhafte Fall hatte in der vergangenen Woche Fassungslosigkeit und Entsetzen hervorgerufen. Ein Vater und seine Tochter im frühen Säuglingsalter waren grundlos in einem Waldstück am Prager Stadtrand erschossen worden. Jetzt teilte der Prager Polizeipräsident Martin Vondrasek mit, dass der Uni-Attentäter vom Donnerstag auch für diesen Doppelmord verantwortlich gewesen sein könnte.
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Zeugin hörte Schüsse im Wald
Das Verbrechen in dem Wald nahe der Hauptstadt Prag war am 15. Dezember bekannt geworden. Bei den Opfern soll es sich um einen 32-jährigen Familienvater und dessen zwei Monate alte Tochter handeln. Beide stammen aus der Stadt Melnik in Mittelböhmen. Der Mann sei mit seiner Familie vor einigen Jahren nach Klánovice gezogen. Er hinterlässt seine Frau und einen älteren Sohn.
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Die Zeugin, die die beiden Opfer der Schießerei findet, sagt zu tschechischen Medien: „Es fühlte sich an, als würde jemand Kanonen abfeuern, aber ich fragte mich, warum sie das im Wald tun würden.“ Sie sei daraufhin in den Wald gegangen, habe zuerst den Kinderwagen und dann den toten Vater gesehen.
Gerieten Opfer und Täter in Streit?
Derzeitigen Ermittlungsergebnissen nach geht die Polizei davon aus, dass der Familienvater mit dem Mörder in Streit geriet. Worüber? Dahinter stehen noch viele Fragezeichen. Zuletzt stand ein Ausländer im Fokus der Ermittlungen, nähere Angaben macht die Polizei laut des tschechischen Nachrichtenportals Blesk allerdings nicht.
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Die Tat fand unweit eines Standortes einer Hundeführereinheit der Polizei statt, in der weiteren Umgebung gibt es Kinderspielplätze und einen Seniorenpark. Die Anwohner haben jetzt Angst. Die Polizei hatte die Bevölkerung darum gebeten, nicht in den Wald zu gehen.
Doppelmord im Wald: Innenminister schaltet sich ein

In Tschechien sorgt der Fall für große Bestürzung. Zahlreiche Menschen legten Blumen und Spielzeug nahe dem Tatort nieder. Die Ermittlungen laufen derweil auf Hochtouren weiter. Innenminister Vit Rakusán sagte: „Die Polizei tut ihr Bestes, um die Täter zu fassen. Ich verstehe vollkommen, dass die Menschen um ihre Sicherheit und die ihrer Lieben, insbesondere der Kinder, besorgt sind. Ich persönlich war schockiert über diese brutale Tat.“ (eon/jjä)