Mit 279 gefälschten Goldbarren abgezockt„Goldjunge“ verurteilt: 21-Jähriger verkaufte Falschgold an die Sparkasse

Er hat einfach nicht genug bekommen - war quasi im „Goldrausch“: Zehnmal verkaufte ein damals 18-Jähriger vor drei Jahren falsche Goldbarren und Münzen an die Sparkasse - wohlwissend, dass im Inneren seiner Schätze keinesfalls ein Edelmetall schlummert, sondern schnödes Messing. Seit Oktober stand der „Goldjunge“ in Göttingen vor Gericht. Heute fiel das Urteil: Der 21-Jährige muss 120.000 Euro Schadensersatz an die Sparkasse zahlen und ist ab sofort zwei Jahre auf Bewährung. Warum er trotz Volljährigkeit nach Jugendstrafrecht verurteilt wurde, sehen Sie im Video.

So einfach erkennt man falsches Gold

Die Fälschungen kaufte der Goldjunge bei ebay. Gegenüber der Sparkasse Göttingen gab er sich als aufstrebender Goldhändler aus. Und die fiel auf den Schwindel herein! 279 gefälschte Goldbarren kaufte die Bank und gab ihm knapp 300.000 Euro, bis die Lüge aufflog.

Das Verrückte an dem Fall: Die Sparkasse überprüfte das vermeintliche Edelmetall des damals 18-Jährigen gar nicht und fragte sogar bei dem Angeklagten nach, ob er nicht noch mehr Gold habe. Es wäre ein Leichtes gewesen, den Betrug aufzudecken. Denn Gold ist besonders schwer und die Barren waren zu leicht dafür, dass es hätte echt sein können. Außerdem gibt es Säuretests, Seriennummern - man kann es sogar hören! Wenn man mit einem Objekt, beispielsweise einem Kugelschreiber, auf Gold klopft, gibt es ein helles deutliches „Pling“ mit einem Nachklang. Andere Metalle klingen nicht nach und hören sich deutlich stumpfer an.

Unklar ist, wie die Sparkasse auf diesen Betrug hereinfallen konnte.

Eigene Mutter ließ ihn auffliegen

Dem „Goldjungen“ scheint eine gewisse kriminelle Energie mit in die Wiege gelegt worden sein. Als ausgerechnet seine eigene Mutter den Betrug ihres Sohnes wittert, muss sie handeln: Kurzerhand steigt sie in das Betrugsgeschäft mit ein und bringt ebenfalls falsches Gold zur Sparkasse. Dann fliegt alles auf. Auch die „Goldmutter“ musste vor Gericht und wurde zu 70 Tagessätzen à 30 Euro verurteilt.