„Ich denke seit zwölf Jahren an diesen Moment”College-Vergewaltiger zu Haft verurteilt! Dank einer Facebook-Nachricht
Sie wollte einfach nur ihr Studium beenden!
Am letzten Tag vor den Semesterferien ist Shannon Keeler auf einer Party in Pennsylvania eingeladen. Sie feiert gemeinsam mit ihren Kommilitonen, als sie von einem jungen Mann angesprochen und bedrängt wird. Sie wehrt sich und geht wenig später zurück ins Wohnheim. Doch dann klopft es plötzlich an der Tür.
Polizei sieht damals keinen Grund für eine Anzeige
Als die damals 18-Jährige ihre Tür zum Apartment öffnet, steht er wieder vor ihr: der Mann von der Party. Ian Cleary. Dabei hatte sie ihm doch eigentlich deutlich gemacht, dass sie nichts von ihm will. Unberührt davon geht er jedoch auf das junge Mädchen zu und bedrängt sie immer weiter. „Er weigerte sich zu gehen und dann hat er mich vergewaltigt. Danach fing er an zu weinen und dann ist er nach Hause gegangen”, erinnert sich Shannon im Gespräch mit RTL. Immer noch unter Schock will die ehemalige Studentin Anzeige bei der Polizei in Pennsylvania erstatten, doch die ist der Meinung, der Fall ließe sich nicht verfolgen und wimmelt sie ab. Nach den Semesterferien ist Ian Cleary schließlich verschwunden, kehrt nicht wieder an die Uni zurück.
Täter gesteht auf Social Media
Einige Jahre später ist Shannon nach langer Zeit wieder auf einem Date im Restaurant und erlebt einen Zufall, der den entscheidenden Beweis liefert. Sie vergisst nach dem Bezahlen ihre Kreditkarte, der Laden schreibt sie daraufhin kurze Zeit später auf Facebook an. Dort entdeckt sie dann das Unmögliche: eine Nachricht ihres Vergewaltigers Ian, in der er die Tat sogar zugibt. „Ich habe dich geküsst. (...) Und schließlich vergewaltigt.” Mit diesem Geständnis kämpft die Frau erneut um einen Prozess in dem Fall und hat Erfolg. Für die Staatsanwaltschaft ist der Text endlich Grund genug, um Anklage zu erheben. Sexueller Missbrauch zweiten Grades heißt es schließlich. Für ihre Anwältin, Andrea Levy, hätte das deutlich früher passieren müssen. „Meiner Meinung nach gab es bereits genügend Beweise gegen ihn. Das sah aber die Staatsanwaltschaft anders”, schildert sie im RTL-Gespräch.
Video-Tipp: Angeklagte Jugendliche fangen mitten im Prozess an zu lachen!
Doch Ian Cleary ist nirgendwo auffindbar. Die Behörden erlassen daraufhin einen internationalen Haftbefehl, Jahre später dann der Durchbruch. Er gerät zufällig in Frankreich in eine Polizeikontrolle und kann festgenommen werden. Jetzt wurde ihm am Montag nach insgesamt zwölf Jahren der Prozess gemacht. Das Urteil lautet bis zu vier Jahre Haft. Für Shannon Keeler nach so vielen Jahren eine Art Befreiungsschlag. „Ich finde sehr wichtig, dass er nicht straffrei davon kommt. (...) Ich will sicherstellen, dass er so etwas nie wieder tut”, sagt sie. Auch, wenn sie die Tat wohl nie vergessen wird, gibt es für sie nach langer Zeit zumindest ein Stück Gerechtigkeit.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, Facebook
