Geständnis unter falschen Versprechungen der Ermittler?

28 Jahre unschuldig im Knast: Deswegen kommt Gerardo Cabanillas jetzt frei

26.09.2023, USA, Los Angeles: Auf diesem Foto, das vom Innocence Center und dem California Innocence Project zur Verfügung gestellt wurde, winkt Gerardo Cabanillas nach seiner Freilassung vor der Hall of Justice in der Innenstadt von Los Angeles. 28 Jahre nach seiner Festnahme und späteren Verurteilung wegen Raubes, Kidnapping und sexueller Übergriffe ist ein Häftling im US-Bundesstaat Kalifornien für unschuldig erklärt und freigelassen worden. Gerardo Cabanillas - bei seiner Verhaftung 18 Jahre alt - sei «schwerwiegendes Unrecht» widerfahren, sagte George Gascón, Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, am Dienstag (Ortszeit) laut einer Mitteilung. Foto: Laurence Colletti/Legal Talk Network/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung bis zum 10.10.2023 im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Gerardo Cabanillas nach seiner Freilassung vor der Hall of Justice in der Innenstadt von Los Angeles.
hjb, dpa, Laurence Colletti

Weit mehr als die Hälfte seines Lebens hat er im Knast verbracht. Unschuldig, wie sich jetzt herausgestellt hat: 28 Jahre nach seiner Festnahme und späteren Verurteilung wegen Raubes, Kidnapping und sexueller Übergriffe ist ein Häftling im US-Bundesstaat Kalifornien freigelassen worden.

Unschuldig: Häftling nach 28 Jahren in US-Gefängnis freigelassen

Gerade einmal 18 Jahre alt war Gerardo Cabanillas, als er 1996 zu jahrzehntelanger Haft verurteilt wurde. Nach seiner Festnahme hatte er zunächst in Polizeiverhören ein Geständnis abgelegt. Die Ermittler hätten ihn mit falschen Versprechungen, er würde auf Bewährung freikommen, dazu gebracht, erklärte das Innocence Project (Projekt Unschuld). Die Gruppe setzt sich für möglicherweise zu Unrecht Verurteilte ein.

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DNA-Untersuchungen entlasten Gerardo Cabanillas

Im Gerichtsverfahren beteuerte Cabanillas damals seine Unschuld, wurde aber verurteilt. Jetzt wurde er mit Hilfe von DNA-Untersuchungen entlastet.

Gerardo Cabanillas sei „schwerwiegendes Unrecht" widerfahren, sagte George Gascón, Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles. Das Rechtssystem habe in seinem Fall versagt. (dpa/bst)

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