Er versuchte es auch mit Hexenflüchen
Aus unerwiederter Liebe: Mann sucht Auftragsmörder im Darknet - und fällt auf Betrüger rein
Jetzt wird es abstrus! Eifersucht soll einen Mann aus Berlin dazu getrieben haben, einen Mord im Darknet in Auftrag zu geben. Der 28-Jährige habe laut Polizei sogar schon umgerechnet 9.000 Euro in Bitcoins bezahlt. Im Gegenzug sollte ein Auftragsmörder den Lebensgefährten seines Schwarms ermorden. Doch der Auftraggeber saß einem Betrüger auf. Getötet wurde darum niemand – der Berliner verlor eine Menge Geld und sitzt nun in Haft.
Unerwiderte Liebe lässt 28-Jährigen nach Hexenfluch und Mordauftrag suchen
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat den Mann wegen versuchter Anstiftung zum heimtückischen Mord aus Habgier angeklagt, wie sie am Donnerstag mitteilte. Die Geschichte dahinter wirkt abstrus bis filmreif!
Doch der Reihe nach: Um die Liebe eines Mannes zu gewinnen, in den er sich 2020 verliebt hatte, soll der 28-Jährige abenteuerliche Dinge unternommen und letztlich im Darknet nach einem Auftragskiller gesucht haben. Dieser sollte den Partner des Mannes beseitigen – offenbar, um so seine Chancen zu erhöhen.
Zunächst soll der 28-Jährige laut Staatsanwaltschaft mit im Internet buchbaren „Hexenflüchen“ versucht haben, seinen Schwarm mit digitalen Verwünschungen für sich zu gewinnen. Als ihn der Mann weiter abblitzen ließ, sei die Eifersucht weiter gewachsen und der 28-Jährige habe beschlossen, den vermeintlichen Nebenbuhler töten zu lassen. Im Darknet schien sich eine entsprechende Möglichkeit aufzutun.
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Darknet: Auftragsmord soll rund 9.000 Euro kosten
Nach den Ermittlungen ließ sich der Beschuldigte bei einer Website registrieren und lieferte Informationen wie Adresse und Fotos seines Opfers. Im März 2022 soll er dann erstmals in Bitcoins, der weltweit bekanntesten Digitalwährung, umgerechnet rund 9.000 Euro für den Mord ausgelobt haben. Diese Summe habe er mehrfach erhöht, sei aber immer wieder von seinen angeblichen Geschäftspartnern hingehalten worden. Letztlich hatte der Beschuldigte laut Ermittlungen sein Angebot auf umgerechnet etwa 24.000 Dollar in Bitcoins erhöht und drei Auftragsmörder beauftragt. Tätig wurde keiner davon.
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Stattdessen offenbarte der Administrator der Website dem 28-Jährigen, dass dieser auf eine Betrugsseite reingefallen sei. Geld zurück gebe es nicht - aber er könne sich ja selbst als Auftragskiller auf der Webseite anbieten und so seinerseits vermeintlich Kunden betrügen. Das soll der Beschuldigte auch getan haben - und parallel weiter nach einem Auftragskiller gesucht haben.
Nach den Angaben der Staatsanwaltschaft kam die Polizei dem 28-Jährigen durch die Recherchen einer Journalistin auf die Spur. Er befindet sich seit vergangenem April in Untersuchungshaft. (kra mit dpa)
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