Jetzt wollen sie andere Dresdner warnen
Unbekannter überfällt Zwölfjährige im Wald - Vater: „Emma hat um ihr Leben geschrien“

„Er hat mich mehrfach versucht, in den Busch zu zerren“
Emma ist am Freitagnachmittag (10.11) auf dem Nachhauseweg von der Schule. Der Kürzeste führt die Zwölfjährige aus Dresden durch ein kleines Waldstück. Dort bemerkt sie plötzlich jemanden hinter sich. „Er hat mir von hinten den Ranzen abgezogen und versucht, mich hochzuheben“, erzählt das Mädchen. Dann will der Unbekannte sie ins Gebüsch zerren. Mit ihrem Vater kehrt sie jetzt an den Tatort zurück. Sie wollen andere vor dem Mann warnen.
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Mädchen in Dresdner Waldstück überfallen: „Er hat weder ans Handy noch ans Geld gewollt"

Emma bemerkte die Person, als sie „ungefähr in der Mitte vom Wald“, war. So erzählte sie es im gemeinsamen Interview mit ihrem Vater Thomas Uhlig. Sie habe versucht, den Mann zu treten und laut um Hilfe geschrien. „Ich wollte wegrennen, aber diese Person hat mehrfach versucht, mich in den Busch zu zerren“, so die Zwölfjährige. Einer Spaziergängerin hat sie es wohl zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert ist, denn die Frau hörte irgendwann ihre Schreie.
„Sie hat den Mann angeschrien und versucht, von mir wegzurerren“, sagte Emma. Der Unbekannte sei dann geflüchtet. Die Frau habe sie anschließend bis zur Straße begleitet und die Polizei gerufen. Ihr Vater ist sicher: Der Unbekannte wollte seine Tochter vergewaltigen. "Er hat weder ans Handy noch ans Geld gewollt", sagte Uhlig. Mit einem Aushang an mehreren Bäumen in dem Waldstück habe er schließlich nach der Frau gesucht. Wenig später habe sie sich auch bei ihm gemeldet, erzählte er. „Ich bin dankbar für diese Zeugin“. Jetzt will er andere Eltern und Kinder warnen.
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Angst vor Unbekanntem "Kinderfänger" in Dresden: „Lasst eure Kinder nicht hier durch den Wald gehen“
„Ich habe erstmal nur geweint. Es war schon ein schlimmes Erlebnis“, sagte Emma. Zum Tatort zurückzukommen kostete beide viel Überwindung. „Ich habe mich erst gar nicht getraut, sie mit hierherzunehmen“, sagte Thomas Uhlig. Am Ende hätten sie es aber gemeinsam so entschieden. „Lasst eure Kinder nicht hier durch den Wald gehen“, appellierte Uhlig. Und auch Emma ist es wichtig, dass der Mann gefunden wird. „Er ist ja noch nicht gefasst und könnte immer noch hier her kommen“, sagte die Zwölfjährige.
Zur Schule habe sie jetzt einen anderen Weg genommen. Auch wenn er längert dauert. Den ersten Tag sei sie sogar gefahren worden weil sie sich so „sicherer“ fühlte. Erkannt hat das Mädchen den Mann nicht. Die Zeugin war es, die der Polizei den Unbekannten grob beschreiben konnte. Die Ermittlungen laufen(sbl)
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