Weil Impfquote vermutlich doch höher als gedacht
Endlich Klarheit! Intensivmediziner fordern Umfrage zum Impfstand

Grund zum Aufatmen? Das Robert Koch-Institut hat erst kürzlich zugegeben, dass rund ums Thema Impfquote eine „gewisse Unsicherheit“ herrscht und der eigentliche Impfstand bei jungen Erwachsenen und denen mittleren Alters vermutlich unterschätzt wird. Haben doch schon mehr Menschen eine Erstimpfung erhalten als offiziell verzeichnet? Um für Klarheit zu sorgen fordern Intensivmediziner nun eine unabhängige, repräsentative Bevölkerungsumfrage.
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Die Impfkampagne soll gestärkt werden
„Das Impfen ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Pandemie. Wir müssen alles dafür tun, das Vertrauen in die Impfkampagne zu stärken“, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Donnerstag. Es sei deswegen wichtig, die vom Robert Koch-Institut (RKI) berichtete Differenz zwischen offiziellen Meldezahlen und Umfrageangaben bei der Impfquote der unter 60-Jährigen in Deutschland schnell durch eine unabhängige, repräsentative Umfrage zu prüfen.
„Verlässliche Zahlen sind die Basis für die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen“, so Marx. „Sollte die Impfquote in der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen tatsächlich viel höher liegen als gemeldet, hätten wir gerade mit Blick auf den Herbst eine viel entspanntere Lage.“ FDP-Generalsekretär Volker Wissing zeigte sich den Funke-Zeitungen gegenüber wenig begeistert über diese aktuelle Situation und sieht die Unsicherheit über die tatsächliche Impfquote als „ein erneutes Ärgernis im Management dieser Krise.“ Neben den Inzidenzwerten habe vor allem die Impfquote konkrete Auswirkungen auf den Alltag der Menschen.
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Höhere Impfquoten helfen im Kampf gegen das Coronavirus
Der Impfstand in Deutschland sieht an sich ganz gut aus: Mehr als die Hälfte der Deutschen ist bereits durchgeimpft, hat also seine zweite Covid-19-Impfung erhalten und ist immunisiert. 62,7 Prozent (Stand: 11. August 2021) haben mindestens eine erste Dosis verabreicht bekommen. Und die Zahlen könnten sogar noch höher sein!
Einer Befragung des RKI zufolge scheinen mehr Erwachsene in Deutschland mindestens einmal geimpft zu sein als bislang offiziell erfasst. Der Unterschied zum sogenannten Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM), das dem Impfdashboard zugrunde liegt, sei besonders auffällig gewesen in der Altersgruppe der 18-59-Jährigen, geht aus einem RKI-Report zu der Befragung hervor. Während bei der Erhebung namens Covimo (kurz für: Covid-19 Impfquoten-Monitoring) 79 Prozent der Erwachsenen unter 60 Jahren angaben, mindestens einmal geimpft zu sein, waren es laut dem offiziellen System 59 Prozent. (dpa/vdü)
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