Putin-Rakete zerstört glückliche Familie

Der kleine Mykhayl (6) weint bitterlich um seine große Schwester Sofia

Mit Pudelmütze und orangefarbender Jacke steht der kleine Mykhayl (6) am Sarg seiner großen Schwester Sofia. Er kann nicht fassen, dass er sie nach einem russischen Raketenangriff verloren hat.

Mykhayl weint bitterlich am Sarg seiner Schwester

Relatives and family friends attend the funeral of Sofia Shulha, 12, and Pysarev Kiriusha, 18, in Uman, central Ukraine, Sunday, April 30, 2023. Shulha and Kiriusha were killed during a Russian attack on a residential building early Friday morning. (AP Photo/Bernat Armangue)
Sechs Kinder sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko bei dem russischen Raketenangriff gestorben.
BA, AP, Bernat Armangue

Es ist zutiefst herzzerreißend: Mykhayl Shulha (6) und seine Familie trauern um die 11-jährige Sofia und die 17-jährige Kiriusha. Sie gehören zu den sechs Kindern in der zentralukrainischen Stadt Uman, die laut ukrainischem Innenministerium durch den russischen Raketeneinschlag getötet worden sind. Zu den Opfern zählen auch 17 Erwachsene.

Während der Trauerfeier wird der kleine Mykhayl von seinen Verwandten umarmt. Er selbst klammert sich an einer Kerze in seinen Händen fest. Mit schmerzerfüllten Blick schaut er immer wieder auf den mit Blumen bedeckten Sarg und weint bitterlich. Ihm ist anzusehen, wie sehr er Sofia vermisst.

Priester: "Ich habe die Kinder in dieser Kirche getauft"

People pay respects during the funeral of two children, Sofia and Kyrylo, who officials said were killed on Friday by a Russian missile strike, amid Russia's attack on Ukraine, in the town of Uman, Cherkasy region, Ukraine April 30, 2023. REUTERS/Carlos Barria
Priester Fyodor Botsu spricht von einem schweren Verlust für die Gemeinde Uman.
REUTERS, CARLOS BARRIA

Fyodor Botsu hat die Trauerfeier abgehalten. Ihr Tod hätte die ganze Gemeinde schwer getroffen, so der orthodoxe Priester. „Ich kann nicht in Worte fassen, was ich fühle. Ich wohne hier in der Nähe und kenne die Kinder, seit sie ganz klein sind. Ich habe sie in dieser Kirche getauft.“

Damit der Krieg nicht noch viele weitere Opfer fordert, arbeitet Papst Franziskus nach eigenen Angaben an einer Friedensmission mit. Das Ziel: Ein Ende des Konfliktes. „Ich bin bereit, alles zu tun, was getan werden muss. Es gibt jetzt eine Mission, aber sie ist noch nicht öffentlich.", so Franziskus.

Zu gegebener Zeit will das Oberhaupt der katholischen Kirche mehr bekannt geben.

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Selenskyj rechnet mit baldiger Gegenoffensive

dpatopbilder - 26.04.2023, Ukraine, Bachmut: Rauch steigt von einem Gebäude in Bachmut in der Region Donezk auf. Foto: Libkos/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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lf pat, dpa, Libkos

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Unterdessen gehen die Kämpfe im Osten der Ukraine rund um Bachmut weiter. Das russische Militär meldet, dass man in der ostukrainischen Stadt vorrücke. Unabhängig überprüfen, lassen sich diese Angaben aber nicht. (nje)