"Habe jahrelang gelebt und gedacht, dass ich sterben würde"
Von Ärzten nicht ernst genommen: Junger Mann (24) hat Tumor

Morghan Gunn aus Schottland war entsetzt, als er eines Tages im Alter von 17 Jahren unter Qualen aufwachte und nicht mehr aufstehen konnte. Während der Schmerz nach einer Weile nachließ, bemerkte er, dass das bizarre Symptom häufiger auftrat. Immer wieder hatte er „stechende Schmerzen“, zum Beispiel in seinem linken Arm. Erst nach vier Jahren voller merkwürdiger Symptome wurde beim heute 24-jährigen Morghan Gunn ein Tumor festgestellt.
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Schottland: 24-Jähriger hat jahrelang Schmerzen und wird nicht ernst genommen
„Anfangs fühlte es sich so an, als hätte ich eine Steckdose berührt und es hat meinen Arm erschüttert“, sagt Morghan Gunn, gegenüber dem Online-Newsportal „NeedToKnow.online“.
„Ich dachte, ich hätte mir einen Nerv eingeklemmt. Es wurde häufiger und dann bekam ich ein Taubheitsgefühl in den Fingern meiner linken Hand, in meinem linken Arm und auf der linken Seite meines Kopfes“, beschreibt er weiter.
Doch die Ärzte hätten ihm lange gesagt, es gäbe keinen Grund zur Sorge. Vier Jahre vergingen, bis eine seltene Diagnose gestellt wurde, schildert der Schotte. Bis dahin verschlimmerten sich seine Symptome jedoch immer weiter.
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Morghan Gunn: Nach zwei Jahren verschlimmern sich Symptome weiter
Im Alter von 19 Jahren, als die Symptome weiter anhielten, begann Gunn zu bemerken, dass er die Koordination in seinen Beinen verlor und überall Schmerzen verspürte.
„Die Ärzte dachten, es sei nur ein eingeklemmter Nerv und gaben mir Schmerzmittel und Muskelrelaxantien. Sie schickten mich zum Röntgen und sagten, da sei nichts. Zeitweise habe er Angst bekommen, gelähmt zu sein, weil er die Koordination und Kraft in seinen Beinen verlor.
„Als ich diese Episoden hatte, in denen ich aufwachte und mich nicht bewegen konnte, fühlte es sich an, als ob meine schlimmste Befürchtung wahr geworden wäre“, so Gunn.
Patient bekommt nach vier Jahren Diagnose: „Habe jahrelang gedacht, dass ich sterben würde“
Doch endlich: Als Gunn 21 war, begegnete er im Krankenhaus einer medizinischen Fachkraft, die einen Arzt vertrat. Er sagte zu ihm, das sei nicht normal und schickte ihn zu einem Handspezialisten. Dann überwies er ihn an einen Neurologen. Dort fand man heraus, dass er Zysten und einen gutartigen Tumor hatte, und sie blockierten die Rückenmarksflüssigkeit mit Medikamenten.
„Ich war wirklich erleichtert, als sie mir das sagten, weil mir so lange niemand zugehört hatte. Denn ich fing an zu glauben, dass alles nur in meinem Kopf war. Ich habe jahrelang gelebt und gedacht, dass ich sterben würde – aber niemand sollte sich erleichtert fühlen, wenn er hört, dass er einen Tumor hat“, schildert Gunn.
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Tumor-Patient bekommt weitere schlimme Diagnosen – doch er gibt nicht auf
Doch mit der Diagnose kamen erneut schwierige Zeiten auf den 24-Jährigen zu. Im September 2020 wurde er an der Wirbelsäule operiert und musste wieder laufen lernen. Im Oktober 2020 wurde bei ihm dann ein Ependymom (ein krebsartiger Tumor an der Wirbelsäule) und Syringomyelie (das Vorhandensein abnormaler Hohlräume an der Wirbelsäule) diagnostiziert.
Bis Anfang Januar 2021 unterzog sich Gunn einer Strahlentherapie und nahm sich zwei Jahre frei von der Arbeit. Mit seiner Freundin Kira (23) steht der Schotte die schwere Zeit jedoch durch und die junge Frau ist heute noch an seiner Seite.
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Schotte (24) arbeitet an seiner Genesung: „Hoffe bis Ende des Jahres medikamentenfrei zu sein“
Gunn hofft nun, für eine klinische Studie zur Untersuchung seines Tumors zugelassen zu werden, und hat auch damit begonnen, Spenden zu sammeln. Das Institut: „Teenage Cancer Trust“ soll damit unterstützt werden. Derzeit unterstützt er die Wohltätigkeitsorganisation mit der Fundraising-Plattform Omaze.
Wer spendet, hat auch die Chance, ein Traumhaus in Marbella zu gewinnen. Doch wer nicht das Traumhaus gewinnt, habe „für eine gute Sache gespendet“, sagt sich Gunn. Im Moment konzentriert sich der tapfere junge Mann auf seine laufende Genesung und sagt, die Dinge seien „so gut wie sie sein können“ und fügt hinzu: „Ich hoffe, bis Ende des Jahres medikamentenfrei zu sein. Ich bin in meiner zweiten Woche am College und ich bin froh, wieder etwas aus meinem Leben zu machen.“ (mjä)