Totraser-Prozess in Hamburg
Als die Unfallbilder gezeigt werden, kullern beim Angeklagten die Tränen

Weil er zu schnell unterwegs war, ist ein Mensch gestorben!
Das bereut der 29-jährige mutmaßliche Autobahn-Raser Kevin H. jetzt zutiefst. Vor Gericht rollen bei ihm die Tränen.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp - HIER direkt ausprobieren!
Unfall-Bilder werden im Gerichtssaal gezeigt

Trümmerteile liegen verstreut auf der A7 bei Hamburg, der Mercedes-AMG des mutmaßlichen Unfallverursachers und der Opel des Opfers – komplett zerstört. Es ist das Bild des Unfalls von Anfang März 2022, bei dem ein Mensch stirbt, weil ein anderer offenbar über die Autobahn rast. Der angeklagte Mercedes-Fahrer wird damals nur leicht verletzt, steht seit Freitag (24. November) wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht Harburg. Als die Unfall-Bilder gezeigt werden, weint Kevin H.
Es tut ihm offenbar leid. „Er bedaure zutiefst, was geschehen ist.“ Das lässt der Angeklagte im Gerichtssaal von seinem Verteidiger verlesen. Er komme noch immer nicht klar mit dem, was passiert ist, heißt es. Seit dem Unfall sei der 29-Jährige in psychischer Behandlung und arbeitsunfähig. Immer wieder schaut Kevin H. auf den Boden. Seine Augen sind gerötet.
Lest auch: Er fuhr 21-Jährige tot - Raser kommt mit mildem Urteil davon
Der Kleinwagen-Fahrer ist sofort tot
Rückblick: Der Angeklagte soll am Abend des 2. März 2022 mit mehr als 250 Kilometer pro Stunde über die A7 gerast sein. Er verliert die Kontrolle über den Sportwagen – warum, ist unklar. An der Ausfahrt Marmstorf gerät er auf den Ausfädelungsstreifen, prallt gegen den Kleinwagen eines 54-Jährigen. Der Opel knallt gegen die Leitplanke, durchbricht sie und wird in mehrere Teile zerrissen. Er schmettert gegen mehrere Bäume. Der 54-jährige Fahrer stirbt noch am Unfallort.
Lest auch: Marielle (13) stirbt nach Unfall - das sagt ihr Vater zum Urteil
Im Video: Unfall in Köln - 16-Jährige stirbt, 17-jähriger Fahrer flüchtet
Zeugen haben den schrecklichen Unfall mit angesehen
Mehrere Zeugen, die an dem Abend ebenfalls auf der Autobahn unterwegs gewesen sind, sagen am Freitag vor Gericht aus. Ein Mann sagt: „Der Angeklagte hat mir von hinten Lichthupe gegeben. Das waren locker 200 km/h. Bin dann rechts rüber gezogen. Bin dann abgebremst bei der Ausfahrt. Das waren Bruchteile von Sekunden. Dann habe ich nur Funken gesehen von der Leitplanke. Die ganzen Trümmerteile lagen auf der Abbiegespur. Im ersten Moment habe ich die Situation nicht verstanden. Dann bin ich aus meinem Wagen gestiegen und habe die Situation überblickt und habe gesehen: Der ältere Herr ist tot.“ Und weiter: „Das war wirklich schlimm!“
Lest auch: Tödliche Fahrerflucht – Augenzeugen finden den Todes-Mercedes von Delmenhorst
Wie konnte es zu diesem schrecklichen Unglück kommen? Vor Gericht wird der Unfall jetzt untersucht. Ein technisches Versagen wird von einem Sachverständigen schon jetzt ausgeschlossen. Der Prozess soll am 1. Dezember fortgesetzt werden.