Nach tödlichem UnfallDumm gelaufen! Dreister Gaffer geht Polizisten ins Netz

Und dann hat es sich ausgegafft: Mitten auf der B45 im hessischen Rodgau holte ein Autofahrer sein Handy raus, um die Bergungsarbeiten eines tödlichen Unfalls zu filmen. Doch er machte die Rechnung ohne die aufmerksamen Augen der Polizei-Einsatzkräfte.

Polizei zog den Gaffer direkt aus dem Verkehr und stellte ihn zur Rede

Das Fotografieren oder Filmen eines Unfalls gilt in Deutschland als Straftat und kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren geahndet werden. Doch diese Aussichten scheinen den Gaffer nicht gestört zu haben.

Im Gegenteil: Den tragischen Unfall auf der B45, bei der laut Polizeibericht ein 26-jähriger Mann ums Leben kam, filmte er ganz seelenruhig mit seiner Handykamera direkt aus dem rechten Fenster raus. Offenbar ein bisschen zu auffällig – ein Polizist zog den Gaffer umgehend aus dem Verkehr und stellte ihn zusammen mit einer weiteren Polizistin zur Rede. Die Aufnahmen des Unfalls musste der Mann löschen.

Verunglückter BMW-Fahrer übersah Sattelzug und krachte mit ihm zusammen

HANDOUT - 19.04.2021, ---: In einer gestellten Szene der Johanniter-Unfall-Hilfe ist auf einem  Smartphone der QR-Code auf einem Rettungswagen zu sehen, der die Botschaft  «Gaffen tötet» enthält. Dieser soll auf Smartphones von Schaulustigen erscheinen, wenn sie Unfall-Einsätze der Johanniter fotografieren wollen. (zu dpa "Projekt: QR-Code an Rettungswagen soll Unfall-«Gaffer» abschrecken") Foto: André Wagenzik/Scholz & Friends/Johanniter-Unfall-Hilfe/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über das Projekt «Gaffen tötet» und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Das Filmen und Fotografieren, sogenanntes "Gaffen", ist in Deutschland streng verboten. Trotzdem gibt es immer wieder Schaulustige.
sab, dpa, André Wagenzik

Aber wie kam es überhaupt zu dem tödlichen Unfall auf der B45? Wie die Polizei Offenbach am Donnerstag (7. April) mitteilt, habe der 26-jährige Fahrer eines schwarzen BMW gegen 18.25 Uhr die Bundesstraße in Fahrtrichtung Dieburg befahren.

Kurze Zeit später hätte der junge Fahrer zwischen den Anschlussstellen Rodgau-Weiskirchen und Rodgau-Jügesheim aus bislang unbekannter Ursache auf den Standstreifen wechseln wollen, übersah dabei aber einen Sattelzug, der auf der rechten Spur fuhr und prallte mit ihm zusammen.

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Weil seine Verletzungen so stark waren: Mann starb noch am Unfallort

Der BMW-Fahrer wurde durch die Kollision so stark verletzt, dass er noch am Unfallort verstarb. Beifahrer gab es keine. Der Gesamtsachschaden des Unfalls beläuft sich auf circa 100.000 Euro. Die B45 war für Bergungs- und Rettungsmaßnahmen bis 22.30 Uhr voll gesperrt.

Zur Klärung der Unfallursache wurde ein Gutachter hinzugezogen. Bislang ist völlig unklar, wieso der verunglückte 26-Jährige so plötzlich auf den Seitenstreifen fahren wollte und dabei den Sattelzug übersah. (ahi)