Gefährliche Internet-Bewegung der "Generation Z"?

TikTok-Trend gegen Antibabypille: Was ist dran an den Behauptungen?

Der Hashtag #gettingoffbirthcontrol macht auf sozialen Netzwerken aktuell die Runde. Besonders von der sogenannten „Generation Z“ wird er verbreitet. Das Ziel: Junge Frauen davon überzeugen, dass hormonelle Verhütung mit der Antibabypille ungesund ist, dick und depressiv macht.
Doch was ist dran an diesen Behauptungen? Und wie gefährlich ist eine derartige Internetbewegung, die versucht, jungen Frauen in medizinischen Belangen zu beeinflussen?

Gynäkologin zeigt sich besorgt

Wie die britische Daily Mail berichtet, äußert sich Dr. Janet Barter, Vorsitzende und Präsidentin der Fakultät für Sexual- und Reproduktionsgesundheit in London, besorgt über die Internetbewegung. „Jeden Tag spreche ich mit Frauen, die absolute Angst davor haben, hormonelle Verhütungsmittel zu verwenden.“ Weiter: „Sie haben Angst davor, mit der Verhütung zu beginnen oder fragen sich, ob sie sie absetzen sollen, weil sie Informationen hören, dass sie riskant ist oder Nebenwirkungen hat.“

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Doch diese Bedenken seien unbegründet. Zwar seien Ärzte auch daran interessiert, dass hormonelle Verhütungsmethoden noch besser erforscht werden, doch: „Was wir wissen, ist, dass sie extrem sicher ist. Die Pille zum Beispiel ist wahrscheinlich besser erforscht als jede andere Tablette, die man schlucken kann.“

Hormonfreie Verhütung birgt ganz andere Risiken

Weitere Bedenken, die laut Daily Mail von Ärzten geäußert werden, beziehen sich auf die Nebenwirkungen hormonfreier Verhütungsmethoden. Diese werden auf TikTok von Angehörigen der „Generation Z“ nämlich als Alternative beworben – besonders Apps, die Frauen sagen, wann Sie sich in der fruchtbaren Phase befinden. Doch diese beruhen auf der Körpertemperatur, die täglich gemessen und eingetragen werden muss.

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Das Risiko dieser Verhütungsmethode: ungewollte Schwangerschaften. Zahlreiche Frauen sollen demnach ungewollt schwanger geworden sein, nachdem die hormonfreie Verhütung per App nicht verlässlich funktioniert hat.

Warum die „Generation Z“ dennoch davon überzeugt ist, verraten wir Ihnen im Video. (kmü/vho)