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Antibabypille

Bei der Antibabypille handelt es sich um ein hormonelles Verhütungsmittel für Frauen. Wegen der Darreichungsform wird sie oft schlicht als „Pille“ bezeichnet.

Antibabypille picture alliance / dpa Themendienst

Die Antibabypille ist eine hormonelle Verhütungsmethode, welche durch die beinhalteten künstlichen Hormone in den Hormonzyklus der Frau eingreifen kann und die Reifung einer Eizelle unterdrückt. So bleibt der Eisprung der Frau aus, das schützt sie vor einer potenziellen Schwangerschaft.

Funktionsweise der Antibabypille

Die Zusammensetzung des hormonellen Verhütungsmittels kann sehr unterschiedlich gestaltet sein, sodass über 50 verschiedenen Präparate der Pille existieren. Die meisten Antibabypillen enthalten Ethinylestradiol, was als künstliches Östrogen bekannt ist und mit verschiedenen synthetischen Gestagenen kombiniert wird. Präparate zur Verhütung ohne Östrogene werden als „Minipille“ bezeichnet. Die Pille enthält somit künstliche Geschlechtshormone, die bei regelmäßiger Einnahme zu einem konstanten Hormonspiegel führen. Dabei unterdrücken vor allem Pillen, die eine Kombination verschiedener Hormone enthalten, die übergeordneten Steuerhormone. Die Folge ist, dass die Eireifung ausbleibt, der Hormonanstieg entfällt und damit auch kein Eisprung stattfindet. Darüber hinaus wirken sich die Gestagene auf die Schleimhaut am Muttermund aus, sodass keine Spermien mehr in die Gebärmutter gelangen können.

Unterschiedliche Zusammensetzungen der Antibabypille

Die verbreitetste Form der Pille ist die sogenannte Einphasenpille. In der Packung befinden sich 21 Tabletten mit einer gleichbleibenden Menge Östrogen und Gestagen. Nach der Einnahme der 21 Tabletten erfolgt eine 7-tägige Einnahmepause, in der es zu einer Abbruchblutung kommt. Ebenfalls existieren auch Einnahmepräparate mit 22 oder sogar 24 Pillen, bei der die Einnahmepause lediglich über sechs beziehungsweise vier Tage vorgesehen ist. Die Zwei- und Dreiphasenpillen enthalten Gestagen sowie auch Östrogen in unterschiedlich hohen Konzentrationen. Sie sind an den weiblichen Zyklus angepasst und ebenso sicher wie auch Einphasenpräparate, wie zum Beispiel die Minipille.

Ursprung und Entwicklung der Pille

Bereits im Jahr 1921 wurde das erste Konzept einer hormonellen Verhütung durch den Physiologen Ludwig Haberlandt veröffentlicht. Etabliert hat sich die Antibabypille jedoch erst Ende der 1960er Jahre sowie Mitte der 1970er Jahre. In dieser Zeit zählte die Pille zu den am häufigsten verwendeten Mitteln zur Schwangerschaftsverhütung. Mit der Markteinführung war die Antibabypille zwar revolutionär, jedoch von der Gesellschaft und Politik nur wenig toleriert, sodass sie zunächst nur von sehr wenigen Ärzten verschrieben wurde. Erst durch neuere Untersuchungen und Ergebnisse zur Wirkung der Pille wurde sie Ende der 1970er Jahre häufiger durch Ärzte verschrieben.