Dutzende Blutgerinnsel im Körper
Schmerzen von zu viel Sport? Schock-Diagnose kostet Holly (22) fast das Leben

Tagelang hängt Hollys Leben am seidenen Faden - und sie weiß es nicht einmal!
Die 22-Jährige liebt ihre Workouts im Fitnessstudio. Als sie eines Tages nach dem Sport Schmerzen in der Hüfte hat, schiebt sie es zunächst auf etwas Muskelkater oder einen überdehnten Muskel. Was Holly nicht weiß: In ihrem Bein haben sich dutzende Blutgerinnsel gebildet, die unaufhörlich gen Lunge wandern.
Eigentlich will Holly nach Australien - wären da nicht die Schmerzen
Der Schmerz ist mal stechend, mal pochend, doch er wird von Tag zu Tag schlimmer. „Ich habe von jetzt auf gleich diese Schmerzen in meiner Hüfte gespürt“, erzählt Holly Whitehall der Nachrichtenagentur Kennedy News. „Aber ich gehe oft ins Fitnessstudio und dachte, ich habe mir etwas gezerrt.“ Sie habe sich einfach nichts dabei gedacht.
Lese-Tipp: Schmerzen mit der richtigen Ernährung loswerden - so kann’s klappen!
Wieso auch, die 22-Jährige aus Großbritannien ist gesund und fit, ein gezerrter Muskel sollte sich von selbst wieder geben. Doch weder Zeit noch Eisbeutel und Wärmepflaster helfen. Und Holly ahnt: Sie muss zum Arzt und sich durchchecken lassen, etwas stimmt nicht. Schließlich will sie in ein paar Wochen auch nach Australien in den Urlaub fliegen.
Dutzende Blutgerinnsel wandern gen Hollys Lunge

Als Holly sich endlich ins Krankenhaus schleppt, kann sie vor Schmerzen kaum noch laufen. Die Ärzte finden schnell heraus, wieso. Denn in ihrem Körper haben sich dutzende Blutgerinnsel gebildet - in ihrem linken Bein, ihrem Bauch, ihrer Lunge. „Die Ärzte waren schockiert, dass ich noch genug Luft bekam“, sagt Holly. Alle sind sich sicher: Wäre Holly nach Australien geflogen, ohne vorher zum Arzt zu gehen, wäre sie nicht mehr lebend zurückgekehrt.
Doch woher kommen die vielen Blutgerinnsel überhaupt? Auch hier haben die Ärzte eine Vermutung: Von der Antibabypille, die Holly einnimmt. Das Thromboserisiko durch die Pille ist zwar grundsätzlich gering, hängt aber auch stark von der Pillen-Generation ab, informiert die Techniker Krankenkasse auf ihrer Webseite.
Lese-Tipp: Durch Thrombose in Lebensgefahr! Deshalb solltet ihr meine Geschichte kenne!
Und weiter: Während das Thromboserisiko bei älteren Pillen-Generationen mit den Gelbkörperhormonen Levonorgestrel und Norethisteron etwa 0,05 Prozent betrage, steige es bei den neueren Generationen mit beispielsweise Drospirenon auf bis zu 0,12 Prozent. Im schlimmsten Fall können die Blutgerinnsel eine Lungenembolie oder zum Herzversagen führen.
Im Video: Ist die Antibabypille heute noch zeitgemäß?
Hollys Appell: Bei Schmerzen sofort zum Arzt!
Was Holly auch nicht wusste: Sie hat eine seltene Immunerkrankung, die das Thromboserisiko durch die Pille erheblich erhöht. Doch sie entgeht einer Embolie knapp. Die Blutgerinnsel werden herausoperiert, außerdem muss die Durchblutung in ihrer Hüfte wiederhergestellt werden. „Was mich am meisten ängstigt, ist, dass ich einfach nicht wusste, was in meinem Körper passierte“, sagt sie. Sie habe auch nicht damit gerechnet, dass sie Thrombosen entwickeln könne und nun für den Rest ihres Lebens Blutverdünner nehmen müsse.
„Ignoriert keine Schmerzen in eurem Körper, gerade wenn ihr die Pille nehmt“, appelliert sie an andere. „Ich habe meine eigene Behandlung vermutlich unnötig in die Länge gezogen, weil ich meine Schmerzen nicht ernst genommen habe.“
Egal was einem fehle, man solle sofort zum Arzt, einfach um sicher zu gehen. (jbü)