Es fühlte sich an, „als würde mir der halbe Kopf fehlen"Sie dachte, es sei ein übler Kater - dabei hatte Alex (32) einen Schlaganfall!

Ein paar Gin Tonics, darauf folgen pochende Kopfschmerzen...
Für Alex Bowles fühlte sich alles nach einem klassischen Kater an. Doch ihre erste Vermutung sollte sich als falsch herausstellen: Sie hatte nicht zu tief ins Glas geschaut – was sie spürte, waren die ersten Anzeichen einer Schock-Diagnose: Schlaganfall mit gerade einmal 23 Jahren.
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Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel - Alex „Kater" wurde einfach nicht besser
Nach einem feuchtfröhlichen Abend mit Freunden im Jahr 2014 wacht die damals 23-jährige Alex Bowles aus Brentwood, England, mit pochenden Kopfschmerzen auf. Ein Gefühl, das vielen bekannt sein dürfte – ein Kater!? An den denkt im ersten Moment auch Alex. Erst später stellt sich heraus, dass ihre Symptome nichts mit dem Alkohol zu tun hatten.
Im Interview mit Daily Mail erinnert sich die heute 32-Jährige an den Tag, der ihr Leben für immer veränderte: „Als ich einkaufen gehen wollte, fühlte ich mich so unwohl, dass ich mich hinsetzen musste. Also verbrachte ich den Rest des Wochenendes zu Hause.“ Weiter erzählt sie: „Mir wurde immer schlechter und schwindelig.“
Dank ihrer Reinigungskraft ! Erst nach vier Tagen kommt Alex ins Krankenhaus
In einem Gespräch mit einer Freundin habe Alex den Schmerz so beschrieben: „Als würde mir der halbe Kopf fehlen.“ Doch an eine ernste Diagnose denkt zu diesem Zeitpunkt noch keiner. Erst Alex Reinigungskraft erkennt nach vier Tagen den Ernst der Lage: „Ich fing an, mit meiner Putzfrau zu reden und ging davon aus, dass es völlig Sinn ergab. Aber in Wirklichkeit sprach ich undeutlich und redete Kauderwelsch.“ Je mehr Alex erzählte, desto größer sei die Sorge der Reinigungskraft geworden.
Mit gutem Grund, wie sich wenig später im Krankenhaus herausstellt: Die junge Frau hat einen schweren Schlaganfall erlitten.
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DIESE gefährliche Kombination führte zu Alex' Schlaganfall
„Ich hatte einen Schlaganfall namens Sigma-Sinus-Thrombose mit einer ausgedehnten Subarachnoidalblutung“, erklärt Alex.
Doch wie kommt es, dass eine so junge Frau bereits einen Schlaganfall erleidet? Ärzte sollen Alex Diagnose auf eine Kombination mehrerer Faktoren zurückgeführt haben: „Ein Langstreckenflug, mit dem ich im Monat zuvor nach Las Vegas geflogen war; Steroide, die ich gegen Colitis ulcerosa einnahm, und die Antibabypille.“
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Alex möchte anderen Betroffenen helfen: „Wir sitzen alle auf die eine oder andere Weise im selben Boot.“
Die Diagnose riss Alex’ wortwörtlich aus dem Leben: Ein Jahr lang habe sie nicht in ihrem Beruf als Verwaltungsassistentin in einem Kindergarten arbeiten können. Jahre lang habe sie hart daran arbeiten müssen, wieder zurück ins Leben zu finden: „Ich musste viele Therapien und Gehirnübungen über mich ergehen lassen, was mir sehr schwerfiel.“ Die einfachsten Aufgaben habe man ihr neu beibringen müssen.
Doch nun, neun Jahre später, blickt die 32-Jährige stolz zurück: „Die Zeit ist vergangen und man sagt, die Zeit heilt alle Wunden“ In neun Jahren sei sie weit gekommen, habe hart an ihrer Rehabilitation gearbeitet. Nun habe Alex das Gefühl, „an einem Punkt zu sein, an dem ich anderen jungen Schlaganfallüberlebenden helfen möchte.“
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Aus diesem Grund ruft Alex eine Selbsthilfegruppe für Schlaganfallüberlebende ins Leben. Dabei sei es egal, ob man erst kürzlich oder schon Jahre zuvor die Diagnose „Schlaganfall“ erhalten habe, denn: „Wir sitzen alle auf die eine oder andere Weise im selben Boot.“ (vho)