„Es knallte weiter. Da habe ich sofort verstanden, dass etwas nicht stimmt“

Margarita und Pawel überlebten das Massaker bei Moskau

23.03.2024, Russland, Moskau: Margarita und ihr Mann Pawel geben anwesenden Medienvertretern ein Interview, unweit des Anschlagsortes. Am Tag nach dem Terroranschlag mit vielen Toten sind mehrere Überlebende zum Ort des Verbrechens zurückgekehrt, um zu trauern und Blumen abzulegen. Foto: Hannah Wagner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Überlebenden Margarita und ihr Mann Pawel geben unweit des Anschlagsortes ein Interview,
axs, dpa, Hannah Wagner

Sie wollten fröhlich feiern, jetzt sind sie froh, dass sie noch leben!
Am Tag nach dem Terroranschlag nahe Moskau mit vielen Toten sind mehrere Überlebende zum Ort des Verbrechens zurückgekehrt, um zu trauern und Blumen abzulegen. Als die bewaffneten Angreifer am Freitagabend den Konzertsaal der Crocus City Hall in der Stadt Krasnogorsk stürmten, habe sie gerade mit ihrem Mann auf einer der oberen Besuchertribünen gestanden, erzählt die 30 Jahre alte Margarita. „Wir wollten ein Erinnerungsfoto machen.“

„Wir hatten Angst, dass wir jetzt runtergehen und sie dann kommen“

23.03.2024, Russland, Moskau: Eine Frau legt Blumen an einem Zaun nieder. Bei dem Anschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall ist die Zahl der Toten nach Angaben der Ermittler weiter gestiegen. Foto: Vitaly Smolnikov/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Frau legt Blumen an einem Zaun in Moskau nieder.
nwi, dpa, Vitaly Smolnikov

Im ersten Moment habe sie die Explosionsgeräusche für lauten Begrüßungsapplaus für die Künstler gehalten, erinnert sie sich. „Aber es knallte weiter. Da habe ich sofort verstanden, dass etwas nicht stimmt.“

Lese-Tipp: Blutbad in Konzerthalle nahe Moskau: Islamischer Staat bekennt sich zu Terrorangriff

Ihr Mann sei aufgesprungen und habe gerufen: „Renn weg!“ In den Fluren habe Panik und Unübersichtlichkeit geherrscht, erzählt Margarita weiter. „Es hat sich angefühlt, als seien die Schüsse direkt neben uns. Wir hatten Angst, dass wir jetzt runtergehen und sie dann kommen.“

Video: RTL-Reporter Rainer Munz zur aktuellen Lage vor Ort

Dann aber seien sie in einem unteren Geschoss in einem dunklen Raum angekommen, möglicherweise in einem Lager. Dort hätten sie ein Schild mit der Aufschrift „Ausgang“ entdeckt und sich ins Freie retten können.

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Leichen gefunden: Tote Kinder in der Armen ihrer Mütter

HANDOUT - 23.03.2024, Russland, Moskau: Auf diesem vom Pressedienst des russischen Katastrophenschutzministeriums am 23. März 2024, veröffentlichten Foto arbeiten Rettungskräfte des russischen Katastrophenschutzministeriums nach einem Anschlag am 22.03.2024 im Inneren der Veranstaltungshalle Crocus City Hall. Nach dem Anschlag bei Moskau auf eine Konzerthalle hat es nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB bisher elf Festnahmen gegeben. Foto: Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Leichen- und Spurensuche in den Trümmern
nwi, dpa, Uncredited

Unterdessen werden immer mehr Leichen entdeckt. Nach Angaben des russischen Telegram-Nachrichtenchannels Baza wurden allein bei Aufräumarbeiten 28 Leichen auf einer Toilette gefunden. Weitere 14 Tote wurden auf einer Notfall-Treppe für Evakuierungen entdeckt. Laut dem Bericht lagen sich einige der Opfer in den Armen. Darunter sollen auch Mütter gewesen sein, die versuchten, ihre Kinder vor den Schüssen zu beschützen.

(uvo/ mit Material von dpa und reuters)

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