Finanzielle Bildung

Stundenplan der Zukunft: Mathe, Deutsch, Geld?

Pretty little girl putting money in piggy bank with her parents in the living room
Geld oder Geldkunde bald als Schulfach bald Realität? (Symbolfoto)
Getty Images, GlobalStock

von Esther Kusch und Dimitri Blinski

Was sind eigentlich Zinsen und wie viel gibt’s aktuell für mein Geld? Kinder sollen schon in der Schule lernen, bewusst mit Finanzthemen umzugehen, dazu haben der Finanzminister und die Bildungsministerin am Donnerstag eine Strategie vereinbart.

Finanzbildungsplattform und mehr Forschung

Bundesfinanzminister Christian Lindner, Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger haben Eckpunkte für die Initiative Finanzielle Bildung vorgestellt B
Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger
www.imago-images.de, IMAGO/Bernd Elmenthaler

„Den eigenen Handyvertrag zu verstehen, gehört genauso dazu, wie die Altersvorsorge früh in die Hand zu nehmen, sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Und der Finanzminister Christian Linder ergänzt: „Zur vollen gesellschaftlichen und ökonomischen Teilhabe gehört es, dass jede und jeder individuell für sich kompetente finanzielle Entscheidungen treffen kann.“ Und die Jüngsten sollen in der Schule schon damit anfangen.

In Berlin haben Stark-Watzinger und Lindner vereinbart, dass es eine zentrale Finanzbildungsplattform geben und die Forschung in diesem Bereich auch ausgebaut werden soll. Denn finanzielle Bildung ist ein Teil der Allgemeinbildung, so die Minister.

Schulfach: Geld - Chancengleichheit für alle

Aber ist Schule überhaupt der passende Ort, um über das Thema Geld zu sprechen? Finanzcoachin Hava Misimi zeigt Menschen, wie sie ihr finanzielles Chaos in Ordnung bringen. Dazu, ob es ein Schulfach „Geld“ geben soll, sagt sie RTL.de: „Ja unbedingt, so ermöglichen wir Chancengleichheit für alle. Auch für diejenigen, die eben nicht das Glück haben, im Elternhaus über solche Themen sprechen zu können.“

Aus Sicht von Hava Misimi müsste solch ein Fach möglichst praktisch angelegt sein, dass die Kinder das Gelernte auch direkt umsetzen können. Außerdem passende Inhalte zu jedem Lebensabschnitt: „Angefangen beim Taschengeld und Sparen, bis hin zur Geldanlage und Versicherungen. Ganz wichtig: es sollte zu 100% unabhängig von der Finanz- und Versicherungsindustrie und deren Produkten aufgebaut sein.“

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Was können Eltern tun?

Geld sollte allerdings nicht nur in der Schule eine Rolle spielen: „Eltern sollten in erster Linie ihre Kinder für das Thema sensibilisieren, also offen über das Thema Geld und die einhergehende Eigenverantwortung zu den eigenen Finanzen sprechen. So fördern wir eine positive und offene Kultur, was den Unterricht in der Schule bestärkt und Schüler motiviert“, so die Finanzcoachin gegenüber RTL.de.

Noch sind das alles nur Gedankenspiele des Finanz- und Bildungsministeriums. Doch wenn man sich eine europaweite Studie der ING Bank anschaut, wonach die Hälfte aller Bundesbürger sich als finanzielle Analphabeten sieht, dann wird es höchste Zeit für ein Schulfach „Geld“. Besonders wenig Ahnung von Finanzen haben übrigens die 18 bis 34-Jährigen. Damit ist Deutschland auf dem vorletzten Platz.

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