Tausende Briten sind dagegen
Streit um Alpaka in England: Geronimo soll eingeschläfert werden
Alpaka Geronimo wurde positiv auf eine ansteckende Krankheit getestet – Rindertuberkulose. Die britische Regierung will darum, dass das Tier eingeschläfert wird, um die Seuche einzudämmen. Aber das will Helen Macdonald, die Besitzerin von Geronimo, unbedingt verhindern. In London demonstrieren zahlreiche Menschen auf der Straße, sie fordern: „Rettet Geronimo“.
Alpaka Geronimo soll Rindertuberkulose haben

Sie alle wollen Helen Macdonald dabei unterstützen, das Leben des Alpakas zu retten. Die Landwirtin zweifelt das Test-Ergebnis an und fordert eine neue Untersuchung. Das Umweltministerium aber besteht auf die Tötung des Tieres. Darum zogen die Tierschützer zu Fuß vom Umweltministerium bis zur Downing Street, dem Amtssitz des britischen Premierministers. Eigentlich sollten lebende Alpakas den Protest begleiten, blieben aber wegen des Stressfaktors doch weg.
Aber die Regierung beharrt weiter auf ihre Entscheidung. Es seien bereits zwei Test durchgeführt worden, beide mit positivem Ergebnis: Geronimo habe Rindertuberkulose und müsse eingeschläfert werden - ein Gericht hat der Besitzerin dafür nun maximal 30 Tage Zeit gegeben. Denn die Seuche sei für die britischen Landwirte ein großes Problem. Der Erreger könne sich außerdem auch auf Menschen übertragen.
Streit um Alpaka Geronimo wird persönlich
In der Zeitung „The Sun“ äußerte sich sogar Stanley Johnson, der Vater des britischen Premierministers Boris Johnson zu dem Fall: Die Regierung begehe einen „mörderischen Fehler“, wenn sie Geronimo ohne weitere Tests einschläfern lasse.
Ein weiterer Tierschützer, Dominic Dyer von der Tierschutzorganisation Born Free Foundation, sagte im „Telegraph“, er werde an Carrie Johnson, die Ehefrau des Regierungschefs, appellieren, sich bei ihrem Ehemann für Geronimo einzusetzen. Sie ist für ihr Tier-Engagement bekannt.
Helen Macdonald fordert weiteren Test

Helen Macdonald meint, die Resultate der Tests seien falsch. „Das Umweltministerium weiß seit Jahren, dass Tuberkulose-Hauttests bei Alpakas zu falsch-positiven Ergebnissen führen können“, sagt auch Tierschützer Dyer. Mit einem Bluttest könne ein genaueres Ergebnis erzielt werden, aber stattdessen werde die Tötung des sechsjährigen Tieres angeordnet.
Die Besitzerin Helen Macdonald kämpft weiter um das Leben ihres geliebten Alpakas. Aus ihrer Sicht ist das Tier topfit und kerngesund – sie sieht darum keinen Grund, es einzuschläfern. Mit einer Online-Petition hat die Landwirtin bereits 100.000 Unterschriften gesammelt, in der Hoffnung, dass es doch eine Wende gibt und Geronimo weiterleben darf. Bisher bleibt die Regierung aber bei dem Entschluss: Geronimo muss sterben. (dpa/mca)