Angestellte wollen 15 Prozent mehr Lohn

Wegen Poststreik: Eine Million Briefe bleiben liegen

06.02.2023, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Mitarbeiter der Post beteiligen sich an einer Protestkundgebung während des bundesweiten Warnstreiks bei der Deutschen Post. Im Tarifstreit bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten erneut bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen. Foto: Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Mitarbeiter der Deutschen Post beim Warnstreik.
jbu, dpa, Jens Büttner

Hunderttausende Pakete, die nicht zugestellt werden, rund eine Million Briefe, die liegen bleiben. Das sind die Folgen des aktuellen Poststreiks. Denn die Angestellten fordern gut 15 Prozent mehr Lohn. Aufgerufen zum Streik hatte die Gewerkschaft Verdi.

Gewerkschaft mit bisherigem Streikverlauf zufrieden

Die Gewerkschaft ist mit dem bisherigen Streikverlauf zufrieden: „Es ist überall gut angelaufen, hohe Beteiligung, die Stimmung ist gut“, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Dienstagmorgen in Berlin. Mit dem Arbeitskampf will die Gewerkschaft ihren Forderungen in der laufenden Tarifrunde Nachdruck verleihen.

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Verdi hat die Post-Beschäftigten in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken, Nürnberg, Frankfurt/Main und Stuttgart zu Protestkundgebungen aufgerufen. Bereits am Montag hatten nach Gewerkschaftsangaben rund 8.000 Postbedienstete die Arbeit niedergelegt. Dadurch wurde nach Angaben der Post die Zustellung von rund einer Million Briefen und mehreren Hunderttausend Paketen ausgebremst.

Hohe Inflation frisst Gehälter auf

Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten im Bereich Post & Paket Deutschland. Begründet wird die Forderung unter anderem mit der hohen Inflation. „Unsere Mitglieder gehen auf die Straße, weil sie sich schlichtweg keinen Kaufkraftverlust leisten können“ sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.

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Die Post reagierte mit Unverständnis auf das Vorgehen von Verdi. Ein Unternehmenssprecher sagte zu Wochenbeginn, der Konzern habe für die nächste Runde der Tarifverhandlungen am Mittwoch und Donnerstag bereits ein Angebot angekündigt. Die neuerlichen Warnstreiks seien deshalb überzogen. Das Verhalten der Gewerkschaft gehe zu Lasten der Kundinnen und Kunden des Konzerns. Die Höhe der Tarifforderung bewertet die Post als „nicht vertretbar“.

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Schon im Januar hatte es an mehreren Tagen Warnstreiks gegeben. Zuletzt waren wegen der Ausstände an einem Tag 20 Prozent der Pakete und 9 Prozent der Briefe nicht ausgeliefert worden. (dpa/eon)

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