Das solltet ihr wissen, bevor ihr an die Zapfsäule fahrt11 Tipps zum Spritsparen: Wann und wie ihr bares Geld sparen könnt

Lack of money for gasoline and fuel. Expensive gasoline. Driver man holds one dollar end empty wallet against the background of a fuel nozzle in the gas tank. increase in gasoline prices concept.
Die Spritpreise steigen auf Rekordwerte. Mit unseren Tipps könnt ihr trotzdem noch was sparen an der Zapfsäule.
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So spart ihr Geld und tut was fürs Klima
Zum Einkaufen, zur Arbeit oder die Kinder zum Sport fahren: wenn ihr auf euer Auto angewiesen seid, bekommt ihr beim Blick auf die Preistafeln an den Tankstellen regelmäßig die Krise. Bei den aktuellen Spritkosten müssen wir den Geldbeutel enger schnallen. Wir haben Tipps für euch, mit denen ihr einfach ein paar Euro beim Tanken und beim Fahren sparen könnt. Und das kann sich richtig lohnen: Bis zu 20 Prozent Ersparnis sind drin, so der ADAC.

1. Tipp: Die Uhrzeit macht's beim Tanken

Entscheidend für den Preis an der Zapfsäule ist laut ADAC die Uhrzeit: Eine Analyse des Automobilclubs belegt, dass das Preisniveau morgens kurz nach sieben Uhr am höchsten ist – dann solltet ihr die Zapfsäule also besser nicht ansteuern. Am günstigsten könnt ihr zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr tanken.

Lese-Tipp: Gefahr im Auto – Im Sommer besser nie volltanken!

2. Tipp: An der Ampel: Motor ausschalten!

An Bahnübergängen, im Stau oder wenn man auf jemanden wartet: Bitte nicht den Motor laufen lassen! Sobald der Motor in Betrieb ist, verbraucht dieser auch Sprit – auch wenn das Auto nicht fährt. Laut ADAC macht das etwa 0,5 bis 1 Liter pro Stunde aus. Und man pustet unnötig Abgase in die Umwelt.

Die Faustregel: Motor ausschalten, wenn die Leerlaufzeit voraussichtlich länger als 20 Sekunden dauert, also auch an der Ampel. An Bahnübergängen ist das sogar Pflicht.

Neuere Fahrzeuge haben hierfür meist eine Start-Stopp-Automatik. Wer ein älteres Modell fährt, kann aber auch einfach selbst am Schlüssel drehen. Laut ADAC sei die zusätzliche Belastung für Anlasser und Batterie gerade bei warmem Motor gering.

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3. Tipp: Tank-Apps auf dem Smartphone sind wertvolle Helfer

Mit Tank-Apps könnt ihr vergleichen, welche Tankstelle in der Umgebung den günstigsten Preis hat. RTL-Verbraucherexperte Ron Perduss sieht großes Sparpotenzial bei der Nutzung von Apps: „So lassen sich bei entsprechendem Tankverhalten bis zu 12 Cent je Liter Kraftstoff sparen. Die Preise der Tankstellen werden sekundengenau an die Markttransparenzstelle überspielt, die uns Verbraucher/innen diese Daten transparent – eben über solche Apps – zur Verfügung stellt.“

Welche Apps euch helfen und wie wichtig ein Standort einer Tankstelle für die Höhe der Spritpreise ist: Das und mehr zeigen wir im Video.

4. Tipp: Je früher, desto besser: Gang hochschalten

Wenn ihr vorausschauend und niedrigtourig fahrt, könnt ihr euren Spritverbrauch nochmal deutlich herunter schrauben. Bei rund 1.500 bis 2.000 Umdrehungen sollte schon in den nächsten Gang geschaltet werden. Eine zusätzliche Hilfe: Befindet sich in eurem Auto eine Anzeige, die euch empfiehlt hoch oder runter zu schalten, solltet ihr dieser Empfehlung folgen. Bei Automatikgetrieben wird im Eco-Modus schneller hochgeschaltet – so bleiben die Drehzahlen niedriger.

"Letztlich sind der Gasfuß und die Voraussicht des Fahrers für den Verbrauch entscheidend", sagt Dieter Lauffs, Kfz-Experte bei TÜV Rheinland. Wer entspannt im Verkehr mitrollt, hektisches Hin- und Herschalten vermeidet und auf überzogenes Beschleunigen und Bremsen verzichtet, senkt den Verbrauch seines Fahrzeugs, erhöht die Sicherheit für sich und andere und senkt die eigenen Emissionen.

5. Tipp: Kurze Strecken vermeiden

Kurz mal zum Bäcker fahren – das kann ja nicht so viel Sprit verbrauchen? Doch, sagt der ADAC. Ist der Motor kalt, verbrauche ein Auto am meisten. Um gleichmäßig zu laufen, benötige zumindest der Ottomotor in der Warmlaufphase ein „fetteres Gemisch“ (mit höherem Kraftstoffanteil) als wenn er auf optimaler Betriebstemperatur laufe.

Besser: Bei kurzer Distanz aufs Fahrrad umsteigen oder einzelne Fahrten zu einer längeren kombinieren. Übrigens: Den Motor im Stand warm laufen zu lassen, sei keine Alternative. Es sei verboten, belaste die Umwelt, koste Extra-Sprit und schädige den Motor, warnt der ADAC.

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6. Tipp: Alles, was Sie im Auto nicht brauchen: Raus damit

Einkaufskorb, Regenschirm, Jacke: In Autos fahren wir oft Gegenstände durch die Gegend, die wir gar nicht brauchen. Das Problem daran: Je mehr Ballast ihr im Auto habt, desto mehr Kraftstoff verbraucht ihr. Deshalb ungenutzte Dachaufbauten abbauen und den Kofferraum und die Ablagefächer aufräumen – alles, was wirklich nicht mit muss, sollte im Keller oder der Garage bleiben.

7. Tipp: Klimaanlage: Achtung, Spritfresser!

Wer die Klimaanlage im Auto anschaltet, sollte wissen, dass sie viel Benzin oder Diesel benötigt. Ein Dauerbetrieb der Anlage kann den Verbrauch sprunghaft ansteigen lassen. Der Gebrauch der Klimaanlage kann je nach Fahrzeugmodell, Technik und Einsatzbedingungen zu einem Mehrverbrauch von etwa 0,3 bis 1,5 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer führen, berichtet der ADAC. Deshalb die Anlage nur dann laufen lassen, wenn es wirklich nötig ist.

8. Tipp: Vorausschauend fahren

Bis zur Ampel Gas geben und dann schnell bremsen? Zu einem geringeren Spritverbrauch führt das nicht. Stattdessen sollten wir vorausschauend fahren, um so wenig wie möglich bremsen zu müssen. Denn: Bremsen verbraucht Energie.

Der ADAC empfiehlt darum, so lange wie möglich die Motorbremswirkung zu nutzen. Heißt konkret: Nehmt beim Heranrollen an eine rote Ampel nicht den Gang heraus, sondern nutzt die Motorbremse. Die meisten Autos seien laut ADAC mit einer Schubabschaltung ausgerüstet, die die Kraftstoffzufuhr im Schubbetrieb komplett absperre.

Geht darum frühzeitig vom Gas und lasst das Auto bei eingelegtem Gang zum Beispiel die letzten paar hundert Meter auf eine Ortschaft zurollen, statt unmittelbar davor abrupt abzubremsen.

9. Tipp: Freie Tankstellen anfahren

Wenn ihr könnt, fahrt nicht an die Zapfsäulen der großen Ketten, sondern zu einer freien Tankstelle. Diese haben oft geringere Kosten durch weniger Werbung, kleinere Anlagen und Shops und geringere Personalkosten, weil das oftmals noch Familienbetriebe sind. Außerdem bestellen sie ihren Kraftstoff teilweise direkt bei Raffinerien und sparen dadurch Kosten für einen Zwischenhändler. Drei bis vier Cent pro Liter sind bei freien Tankstellen an Ersparnis drin, heißt es auf verschiedenen Portalen.

10. Tipp: Reifen sparen bis zu 5 Prozent

Reifen mit weniger Rollwiderstand helfen auch, bares Geld zu sparen. Denn mit diesen Reifen verbraucht ein Auto weniger Sprit. Bis zu 5 Prozent könnt ihr damit sparen – was das für den Geldbeutel im Jahr heißt, können ihr euch leicht ausrechnen.

Auch wichtig: Der passende Reifendruck. Ist der Druck nur 0,5 Bar zu gering, erhöht sich der Kraftstoffverbrauch um 5 Prozent. Deshalb den Reifendruck immer mal wieder kontrollieren. Das könnt ihr einfach beim Tankstopp an den meisten Tankstellen machen.

11. Tipp: Regelmäßig zur Inspektion in die Werkstatt

Gerade neuere Fahrzeuge sind mit einer wartungsfreien und digitalen Motorelektronik ausgerüstet, dennoch lohnt es sich das Auto regelmäßig zur Inspektion zu geben, so der ADAC. Es gibt Ersatzteile, die relevant für den Kraftstoffverbrauch sind. Zum Beispiel der Motorluftfilter. Auch ein regelmäßiger Ölwechsel lohnt sich immer. (dpa/dhe/akr/mjä/gas/ija/oho/mzi)

Dieser Artikel erschien erstmals im Oktober 2022