Nachhaltig kaufen ist das Motto der Themenwoche bei RTL

Fahren, Fliegen, Fleisch essen: Bewusst konsumieren statt verzichten - so klappt's

Family Returning Home From Shopping Trip Using Plastic Free Bags Unpacking Groceries In Kitchen
Was fürs Klima tun und Spaß haben, ohne das Gefühl zu verzichten - zum Beispiel mit einem plastikfreien Einkauf
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von Mireilla Zirpins

Viele denken bei Nachhaltigkeit gleich an Verzicht. Wer bewusst oder nachhaltig konsumiert, muss aber gar nicht zwangsläufig immer das Konsumieren sein lassen, sondern kann auch einfach etwas anderes kaufen oder essen. Doch wie schaffen wir es, unsere Lebensweise zu ändern, ohne das Gefühl zu haben, dass uns Wesentliches fehlt?

1. Statt verzichten den Konsum reduzieren

Nehmen wir ein Beispiel, etwa Rindfleisch. Es gibt wenige Lebensmittel mit einer schlechteren Klimabilanz – und für die Gesundheit ist es auch nicht die beste Lösung. Heißt das jetzt, dass wir nie wieder Rind essen dürfen? Diese Entscheidung trifft jeder für sich. Der eine sattelt um auf eine vegane Ernährung, der zweite gönnt sich nur noch einmal in der Woche Fleisch, der dritte verzehrt weniger rotes Fleisch und achtet dabei auf eine möglichst gute Haltungsform sowie eine möglichst lokale oder regionale Herkunft. Sprich: Wenn schon Steak, dann lieber eins vom Ökobauern in der Nähe als eins aus der Massentierhaltung am anderen Ende der Welt. Wer etwa Butter doch eine hochwertige Margarine ersetzt, hat auch schon was fürs Klima getan.

Lese-Tipp: Essen wir alle zu viel Fleisch?

2. Statt verzichten eine besser Alternative finden

Statt Rindfleisch könnten Sie auch Wild oder Bio-Geflügel verzehren. Oder mal ausprobieren, ob Ihnen Ihre Spaghetti auch mit einer Linsen- oder Soja-Bolognese schmecken. Wichtig ist, dass man sich bewusst macht, was an unserer Lebensweise eventuell problematisch sein könnte. Schließlich sind auch nicht alle veganen Ersatzprodukte natürlich oder gesund. Probieren Sie sich durch, was Ihnen schmeckt und Ihnen guttut.

Lese-Tipp: Überraschung: Veganismus ist nicht die beste Ernährungsform fürs Klima

Und überlegen Sie bei modischer Kleidung, wie oft oder wie lange Sie diese wirklich tragen würden. Vielleicht finden Sie ja Secondhand coole Vintage-Stücke, die genauso schön sind. Oder investieren in eine Capsule-Wardrobe mit weniger, aber hochwertigen Stücken, die fair hergestellt wurden.

Lese-Tipp: Secondhand für Anfänger – die besten Tricks fürs Vintage-Shopping

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3. Die persönliche Klimabilanz kennen und verbessern

Ermitteln Sie hier Ihren CO2-Fußabdruck und spielen Sie mit dem Rechner herum. Sie werden schnell merken, welche Teile Ihrer persönlichen Lebensweise es sind, die den größten Impact haben. Wer ansonsten extrem klimafreundlich lebt, kann auch ab und zu in Urlaub fliegen und trotzdem einen kleineren Fußabdruck haben als ein sehr mobiler Wohnmobilfahrer mit einem Faible fürs Steak-Grillen. ´

Schauen Sie, ob Sie mit einem Punkt beginnen können. Was fiele Ihnen am leichtesten? Auf Plastik verzichten? Auf die Klimabilanz des Haustiers achten, zum Beispiel beim Hundefutter? Wenn alle nur bei einer Sache mit einer Veränderung beginnen, ist es schon eine Bewegung.

4. Den Verzicht feiern und sich selbst etwas Gutes tun

Photo of a mother and her son being playful while riding the cargo bike and running errands around the city.
Es gibt viele Alternativen zum Benziner oder Diesel - E-Bike, Fahrrad, E-Auto, Roller
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Wenn Sie es geschafft haben, die ganze Woche mit der Bahn oder dem Rad zur Arbeit zu fahren, statt bequem in den Dieselkombi zu hüpfen: Seien Sie stolz auf sich! Und belohnen Sie sich mit etwas, das Ihnen guttut. Es muss ja kein Wochenend-Trip mit dem Billigflieger sein.

5. Konsumverzicht als Statussymbol

Es gibt tatsächlich immer mehr Menschen, die ohne Not und ganz bewusst gar nicht so viele Dinge besitzen wollen. Ihre Statussymbole sind nicht mehr das dicke Auto oder die Markenklamotten, sondern Selbstachtsamkeit oder Fürsorge für unseren Planeten. Sie empfinden ihr Leben als aufgeräumter und aufs Wesentliche reduziert, wenn sie weniger Krempel im Haus haben.

Ihr Ideal: Eher ein Tiny-Haus mit kleinem Kleiderschrank als das begehbare Ankleidezimmer von Carrie in „Sex And the City“. Was mach dafür braucht: Den unbedingten Willen auszumisten. Aufräumpäpstin Marie Kondo hat vorgemacht, wie man sich voller Dankbarkeit von Gegenständen trennt und den Rest platzsparend zusammenlegt.