Tragödie am Rheinufer in Duisburg
Spielendes Kind (9) von Sog-Welle mitgerissen, Vater springt hinterher - beide vermisst!
Sein kleiner Sohn spielte am Rheinufer, der Vater (64) passte auf ihn auf. Doch als ein Schiff an der Unglücksstelle in Duisburg entlang fuhr, war es vorbei mit der sommerlichen Idylle. Der Junge wurde vom Sog ins Wasser gezogen, der Vater sprang hinterher, um ihn zu retten. Von beiden fehlt seit Dienstagabend jede Spur. Die Mutter sprang auch ins Wasser, wurde aber von einem Angler (36) mit einem Kescher an Land gezogen, wie die Polizei Duisburg berichtet. Besonders tragisch: Die 33-Jährige musste sich das Drama um ihre Liebsten mit eigenen Augen ansehen. Bilder vom Unglücksort sehen Sie im Video.
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Suche in Duisburg läuft auch am Mittwoch weiter
Mit einem Großaufgebot hat die Feuerwehr in Duisburg auch am Dienstagabend im Rhein nach den zwei Vermissten gesucht. Bisher sei die Suche erfolglos gewesen, teilte die Feuerwehr mit. Wegen der einsetzenden Dunkelheit sei sie abgebrochen worden. Zuvor waren unter anderem eine Taucherstaffel, mehrere Boote, zwei Hubschrauber und eine Jetski-Einheit im Einsatz. Die Wasserschutzpolizei suchte auch Mittwoch (7. September) am Uferbereich weiter nach den Vermissten.

Der Rhein sieht flach aus, ist aber nach wie vor lebensgefährlich
Tückisch ist der momentan niedrige Wasserstand. Da mag der Rhein gerade aussehen, wie ein ruhiger Fluss und die Gefahr des Stroms wird schnell unterschätzt. "Wenn ein Schiff kommt, geht das Wasser zurück, man wird quasi reingezogen, wenn das Schiff vorbei ist, drückt es das Wasser wieder zurück", warnt die DLRG im Gespräch mit der Agentur „NonstopNews“.
Die verengte Fahrrinne führt durch das Niedrigwasser zu einer verstärkten Strömung und einem gefährlichen Sog der vorbeifahrenden Schiffe. Wenn man dort zu dicht am Ufer oder sich sogar im Wasser aufhält, kann es schnell gefährlich werden. (cko)
Auch in Wesseling bei Bonn hat sich im August ein ähnliches Drama abgespielt: Ein Vater (37) und seine vier Kinder im Alter von zwei, sechs, acht und neun Jahren drohten zu ertrinken, als der Sog eines vorbeifahrenden Schiffes sie erfasste und unter Wasser zog. Alle fünf konnten gerettet werden, der Mann und eines seiner Kinder kamen jedoch in „kritischem Zustand“, in die Kölner Uniklinik.