So schlimm steht es um Uniper
Kann die Gasumlage den Energiekonzern noch retten?
Gaskunden in Deutschland müssen ab Oktober eine Gasumlage bezahlen – um Unternehmen wie Uniper vor dem Aus zu retten. Denn die Gasimporteure gelten als systemrelevant: Fallen sie aus, ist die gesamte Gasversorgung gefährdet. Jetzt wird deutlich, wie schlimm es um Uniper steht. Die Analyse von RTL-Börsenexpertin Katja Dofel im Video.
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Uniper macht im ersten Halbjahr 12 Milliarden Euro Verlust
Der angeschlagene Energiekonzern Uniper hat im ersten Halbjahr einen Verlust von mehr als 12 Milliarden Euro gemacht. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. Davon stehen 6,5 Milliarden Euro im Zusammenhang mit Unterbrechungen von Gaslieferungen aus Russland. Außerdem sind in der Summe bereits bekannte 2,7 Milliarden Euro an Abschreibungen enthalten - unter anderem für die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2.
Uniper rechnet mit einer Besserung erst in den kommenden Jahren. „Für 2023 erwarten wir eine Ergebnisverbesserung und streben an, ab 2024 die Verlustzone zu verlassen“, sagte Finanzchefin Tiina Tuomela laut Mitteilung zur Vorlage der Halbjahreszahlen.
Auch für das gesamte Jahr 2022 erwartet Uniper infolge der deutlich reduzierten russischen Gaslieferungen ein negatives Ergebnis. Die Angabe einer adäquaten Bandbreite sei angesichts des volatilen Umfelds nicht möglich.
Kein billiges Gas aus Russland mehr: Rettungspaket muss Uniper schützen
Uniper spielt als größter deutscher Gasimporteur wegen der seit Wochen stark verminderten Gaslieferungen aus Russland eine zentrale Rolle in der Gaskrise. Das Unternehmen muss wegen der Drosselung der Lieferungen und einer starken Abhängigkeit von Gas aus Russland nun teureres Gas auf dem Markt kaufen, um Verträge zu erfüllen. Das führte zu Liquiditätsproblemen, weil Uniper die Preissteigerungen bislang nicht weitergeben konnte.
Uniper beliefert mehr als 100 Stadtwerke und Industriefirmen. Um den Konzern zu stützen, wurde ein milliardenschweres Rettungspaket geschnürt. Es sieht unter anderem vor, dass der Bund mit 30 Prozent bei dem Düsseldorfer Unternehmen einsteigt. (dpa/aze)
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