Erstes Interview mit einem deutschen TV-Sender
Peter Kloeppel: So war mein Interview mit Barack Obama
Was denkt der frühere Präsident Barack Obama eigentlich über seinen Nachfolger Donald Trump? Wie hat sich der Mensch Obama im Amt verändert? Was macht es mit einem, den wichtigsten Job der Welt zu haben? Zur Veröffentlichung seines neuen Buches gewährt Barack Obama Peter Kloeppel als erstem deutschen TV-Journalisten gemeinsam mit dem „Stern“- US-Korrespondenten Jan Christoph Wiechmann tiefe Einblicke in die Gedanken eines Mannes, der den wichtigsten Job der Welt hat.
Die Dokumentation "Obama – Meine wahre Geschichte" können Sie bei TV NOW abrufen. Grundlage der Doku ist das Interview der beiden Journalisten. Aber wie fühlte es sich an, ein Interview mit einem so bekannten Politiker zu führen? Was war anders als bei anderen Interviews? Darüber haben wir mit Peter Kloeppel gesprochen.
Peter Kloeppel: „Die USA sind meine zweite Heimat“
Peter Kloeppel hat in seinen 35 Jahren Berufsleben hunderte Interviews geführt. Doch dieses ist auch für den erfahrenen Nachrichten-Journalisten ein ganz Besonderes. Er ist dafür nach Washington, D.C gereist, um Barack Obama zu treffen, den ersten schwarzen Präsidenten der USA.
Kloeppel selbst war 1984 zum ersten Mal in Washington, D.C., damals noch als Journalistenschüler. Doch nicht nur das Berufsleben verbindet ihn mit den Vereinigten Staaten. Mittlerweile sind die USA zu seiner zweiten Heimat geworden: „Meine Frau ist Amerikanerin, unsere Tochter lebt und arbeitet hier in den Vereinigten Staaten und auch ich verbringe immer mehr Zeit hier.“
„Das Gespräch mit Barack Obama ist für mich natürlich auch außergewöhnlich"

Aus Kloeppels Sicht ist Barack Obamas größte Errungenschaft, dass er es überhaupt geschafft hat, erster Schwarzer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden und ins Weiße Haus einzuziehen. Und als er im Amt war, hat er es geschafft nach dem Börsen-, Banken- und Immobiliencrash von 2008 die amerikanische Wirtschaft wieder in die Spur zu bringen. Er hat Klimaschutzabkommen mit verabschiedet. Er hat die Krankenversicherung für mehr als 20 Millionen Amerikaner möglich gemacht und er war es, unter dessen Führung Osama Bin Laden aufgespürt und getötet wurde.
„Das Gespräch mit Barack Obama ist für mich natürlich auch außergewöhnlich, weil er einer der bekanntesten Menschen auf diesem Planeten ist. Milliarden Menschen kennen ihn, kennen sein Gesicht, kennen seinen Namen. Viele junge Leute haben sich von ihm auch motiviert gefühlt, seine politischen Ansichten näher anzuschauen und vielleicht auch zu folgen. Von ihm verspreche ich mir auch ein bisschen mehr Einblick in die Frage, wie wird man zu so einem Menschen, zu so einem Politiker,“ so Peter Kloeppel vor dem Interview.
„Der Secret Service will natürlich genau wissen, mit wem haben es zu tun“
„Barack Obama ist jemand, der wirklich schwer zu bekommen ist für ein Interview und wir waren glücklich, dass es wirklich geklappt hat. Wir haben die Möglichkeit mit ihm über dieses Buch zu sprechen,“ so Kloeppel weiter.
Safety first hat in dieser Zeit nochmal eine ganz neue Bedeutung. Seit Corona gelten bei Interviews nicht mehr nur Anstands- sondern auch Abstandsregeln.
„Es ist natürlich auch so eine Sache, wenn man ein Interview mit dem Präsidenten, dem Ex-Präsidenten macht, dann will der Secret Service natürlich genau wissen, mit wem haben wir es genau zu tun. Ich musste meine Adresse eintragen, Geburtsdatum, alles was dazu gehört. Coronatest musste ich machen innerhalb von 48 Stunden vor dem Interview. Machen logischerweise alle. Ich bin natürlich negativ“, erzählt Kloeppel weiter.
Was fragt man Barack Obama?
Zusammen mit Jan Christoph Wiechmann vom „Stern“ hat Peter Kloeppel Fragen erarbeitet, die sie Barack Obama stellen. Spannend natürlich: Wie viele Fragen kriegt man im Interview überhaupt unter, wie ausschweifend werden Obamas Antworten sein? Das ist auch für den erfahrenden Journalisten aufregend und ein bisschen nervös ist er da auch.
Aber es läuft alles nach Plan: Barack Obama plaudert offen und entspannt. Wie hat sich der Mensch Obama im Weißen Haus verändert? Was macht es mit einem, den wichtigsten Job der Welt zu haben? Wie ging es nach seiner Amtszeit weiter? Es war nicht leicht, das Weiße Haus ausgerechnet an Donald Trump zu übergeben.
Exakt 34 Minuten, nachdem Barack Obama Platz genommen hat, steht er wieder auf. Es gibt noch ein Erinnerungsfoto. Das wars. „Es war zum Glück so, wie ich es erhofft habe. Barack Obama war sehr entspannt, kam hier rein hat gesagt, okay gut, wie sieht es im Moment aus mit Fliegen über den Atlantik. Ist das schwierig? Wir haben ihm ein bisschen unsere Situation beschrieben. Und dann ging es auch sofort los.“
Obamas Buch ist am 17.11. erschienen
Vier Jahre hat sich Obama Zeit genommen, um seine Erinnerungen in seiner Autobiografie mit dem Titel „Ein verheißenes Land“ aufzuschreiben. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Zeit im Weißen Haus. Das Buch „Ein verheißenes Land“ ist am 17.11. im Penguin Verlag erschienen.
Das ganze Interview mit Barack Obama, das in Kooperation mit dem Stern entstanden ist, finden Sie ab Mittwoch auf RTL.de und ntv.de, außerdem ab Donnerstag, 19.11. in der Stern-Ausgabe (Ausgabe 48/20).
RTL zeigte am 16. November ab 22.45 Uhr die Dokumentation "Obama – Meine wahre Geschichte", die nun auch bei TV NOW abrufbar ist. Grundlage der Dokumentation ist das aktuelle Interview mit dem ehemaligen US-Präsidenten, das RTL-Anchorman Peter Kloeppel und Jan Christoph Wiechmann, US-Korrespondent des STERN, in dieser Woche in Washington führen. Die Dokumentation beleuchtet Barack Obamas persönliche Sicht auf prägende Ereignisse seines Lebens und seiner Präsidentschaft. Zu Wort kommen Weggefährten wie Rahm Emanuel, Stabschef des Weißen Hauses während Obamas Präsidentschaft, sowie Jugendfreunde Obamas.
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