Er versorgte Influencer mit Raubkatzen

Umstrittener Zoo-Betreiber von Löwen zerfleischt

Der fragwürdige Geschäftsmann Jozef B. (†56) wurde tot in einem Löwenkäfig seines Privatzoos in der Slowakei aufgefunden.  (Fotos: Facebook/Jozef Bajanek)
Der fragwürdige Geschäftsmann Jozef B. (†56) wurde tot in einem Löwenkäfig seines Privatzoos in der Slowakei aufgefunden. (Fotos: Facebook/Jozef Bajanek)
Facebook/Jozef Bajanek

Das Wohl seiner Tiere soll ihm egal gewesen sein.

Der viel kritisierte Privatzoo-Betreiber Jozef Bajanek (56) ist offenbar von einem Löwen zerfleischt worden! In der Slowakei züchtete er im großen Stil exotische Tiere und soll sie an jeden verscherbelt haben, der genug Geld bot.

Raubkatzen-"Liebhaber" glaubte, ihm könne nichts passieren - Familie macht grausigen Fund

Seine eigene Familie soll Jozef Bajaneks sterbliche Überreste im Löwenkäfig entdeckt haben! Angehörige machten sich Sorgen, als der Tierzüchter am 16. Mai nicht wie üblich von der morgendlichen Fütterung zurückkehrte, schreibt das slowakische Portal Noviny.

Erst als zwei Tierärzte am Gehege des Zoos Ranč pri Žiline eintrafen und die beiden Löwen einschläferten, gelang es demnach, die Leichenteile zu bergen.

In der Vergangenheit hatte Bajanek mehrfach betont, wie harmlos seine Raubkatzen sein. Er soll sie ohne Schutzkleidung aus der Hand gefüttert haben, weil er glaubte, dass seine Tiere ihm vertrauten, heißt es bei Noviny.

Lesen Sie auch: Raubkatzen halten wie Hundewelpen: So einfach kommt man in Deutschland an Tiger, Gepard und Co.

Den Einsatzkräften bot sich ein schreckliches Bild, als die Leiche von Jozef Bajanek begutachten wollten. (Foto: Facebook/Polícia SR - Žilinský kraj)
Den Einsatzkräften bot sich ein schreckliches Bild, als die Leiche von Jozef Bajanek begutachten wollten. (Foto: Facebook/Polícia SR - Žilinský kraj)
Facebook/Polícia SR - Žilinský kraj

Illegaler Zoo sorgte immer wieder für Schlagzeilen

Im großen Stil züchtete Bajanek seit Jahren exotische Tiere und stellte sie zur Schau – auf einer großen Privatanlage in Kysucké Nové Mesto, einer 15.000 Einwohner Stadt im Norden der Slowakei. Er soll Löwen und Tiger auch an Influencer vermittelt haben, damit sie die Tiere im Netz als Accessoires präsentieren, berichtet das Portal aktuality.sk.

Lesen Sie auch: Illegaler Welpenhandel boomt: Martin Rütter im Kampf gegen die Welpenmafia

Eine slowakische Influencerin posiert mit einem Tigerbaby an der Leine. In einigen ihrer Posts erwähnt sie den Zoo von Jozef Bajanek.
Eine slowakische Influencerin posiert mit einem Tigerbaby an der Leine. In einigen ihrer Posts erwähnte sie den Zoo von Jozef Bajanek. (Foto: Instagram/queen.plackova)
Instagram/martinhojsik:Instagram/queen.plackova

Sein mutmaßliches Hauptgeschäft, die illegale Zucht, lief geheim ab, heißt es. Er soll die Tiere an Zwischenhändler verkauft haben, die sie dann nach China brachten, wo sie zu Medizin verarbeitet wurden. „Damit habe ich kein Problem“, soll Bajanek dazu 2020 gesagt habe, als er mit versteckter Kamera gefilmt wurde.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Im Video: Tragödie im Zoo: Löwe greift Frau an

Tragödie im Zoo: Löwe greift Frau an Russin steigt über Zaun
00:45 min
Russin steigt über Zaun
Tragödie im Zoo: Löwe greift Frau an

30 weitere Videos

Privatzoo in der Slowakei geschlossen, doch Angehörige geben nicht auf

Inzwischen wurde der „Zoo“ dichtgemacht. Seine Verwandten haben derweil auf Facebook angekündigt, sein "Lebenswerk" fortsetzen zu wollen. Sie bitten um Spenden.

Seit 2020 verbietet der slowakische Staat Privatpersonen ausdrücklich, Großkatzen, Bären und Primaten auf privaten Farmen zu halten. Ausnahmen bestehen nur für Bestandstiere.

Auf dem Gelände wurden mehrere Löwen und Tiger beschlagnahmt.  (Foto: Instagram/rancpriziline)
Auf dem Gelände wurden mehrere Löwen und Tiger beschlagnahmt. (Foto: Instagram/rancpriziline)
Instagram/rancpriziline

Bajanek war die „Zoo“-Haltung seiner Raubkatzen eigentlich schon 2019 untersagt worden, doch das Verbot habe ihn nicht interessiert, schreibt aktuality.sk. Er nannte seine Anlage fortan „Ranch“; die Behörden taten offenbar nicht genug, um den dubiosen Familienbetrieb zu stoppen. Bis es ein Löwe tat. (lmc)

Ihre Meinung ist gefragt!