Dr. Specht: "Führt zur Abnutzung der Wirbel"
Anna Ermakova hat Skoliose! Aber was ist das für eine Krankheit? Arzt klärt auf
von Madeline Jäger
Anna Ermakova (22) begeistert aktuell mit ihren Talent bei „Let`s Dance“ die Zuschauer. Dabei sind die Tanz-Trainingseinheiten hinter den Kulissen für sie wohl oft beschwerlich. Der Grund: Die 22-Jährige leidet seit ihrer Kindheit an Skoliose. Was das für eine Krankheit ist, und wie sie sich auswirkt, erklärt Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im RTL-Interview.
Skoliose: Was ist das für eine Krankheit und ist sie heilbar?
Bei einer Skoliose ist die Wirbelsäule verformt und die Verformung sieht häufig S-förmig aus, erklärt der Arzt. „Mit dieser Verkrümmung der Wirbelsäule geht eine seitliche Verbiegung von mindestens 10 Grad einher. Gleichzeitig kommt es zu einer Verformung und Drehung der Wirbelkörper“, erklärt der Mediziner.
Um die Skoliose zu diagnostizieren, müssten Ärzte sich die Wirbelsäule von vorne und hinten anschauen und würden dann sehen, ob die Wirbelsäule gerade in einer Achse steht, oder ob sie zur Seite gewölbt ist. Für die Diagnose sei meist nicht einmal ein Röntgenbild nötig, der Blick von außen genüge. Heilbar sei die Krankheit nicht. „Eine gesunde Wirbelsäule geht gerade nach unten, das ist bei Skoliose-Patienten nicht der Fall“, fasst Dr. Specht zusammen.
Lese-Tipp: Seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule – Gesundheitslexikon: Skoliose
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Skoliose: Was kann helfen?
„Sport würde man bei Skoliose in jedem Fall empfehlen, Bewegung ist immer gut. Im Fall von Anna Ermakova ist es so, dass das Tanzen sogar förderlich ist, aber zu Schmerzen führen kann, gerade bei Überbelastung. Die Probleme durch Skoliose kommen oft eher im Alter und führen dann zu noch stärkeren Schmerzen“, so der Arzt. Hilfreich sei auch Physiotherapie, Schmerztherapie und viel Bewegung reduziere die Schmerzen. Kontraproduktiv sei viel und falsches Liegen.
Bei einer dramatischen Skoliose gibt es laut des Mediziners auch die Option der Operation, die häufig bei älteren Patienten durchgeführt wird. Dann versucht man die Wirbelsäule mit Platten zwischen den Wirbeln zu versteifen. Daher werde die OP auch als „Versteifungsoperation“ oder „Wirbelkörperversteifung“ bezeichnet.
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Wie häufig kommt Skoliose vor?
Skoliose in einer nicht so stark ausgeprägten Form komme häufig vor, so der Mediziner. „Man findet sie fast überall, denn viele Wirbelsäulen sind nicht wirklich im Lot. Nur haben die Menschen nicht immer damit einhergehende Beschwerden.“ Grund für die Erkrankung seien häufig genetische Komponenten, aber nicht in jedem Fall. Der Mediziner hat abschließend noch einen Appell an Anna Ermakovoa, mit Blick auf ihre Teilnahme bei „Let`s Dance.“
„Übertreibung ist immer schlecht, aber Bewegung bei Skoliose sehr gut und daher war es eine gute Entscheidung teilgenommen zu haben. Der Erfolg gibt ihr bisher jawohl Recht.“