53-Jährige lässt Frau 15 Jahre lang auf abgelegenem Hof arbeiten

Sklaverei? Freundin der Verdächtigen: Es ist alles ganz anders

Die Niederländische Arbeitsaufsichtsbehörde macht den Fall öffentlich und postet dieses Foto bei Twitter. Zu sehen ist der Hof der 53-Jährigen.
Die Niederländische Arbeitsaufsichtsbehörde macht den Fall öffentlich und postet dieses Foto bei Twitter. Zu sehen ist der Hof der 53-Jährigen.
Twitter/Nederlandse Arbeidsinspectie

Ist etwa alles ganz anders?
Das niederländische Dorf Kamerik (knapp 4.000 Einwohner) hat sich noch nicht vom dem Schock erholt, dass eine 53-Jährige eine jüngere Frau mutmaßlich 15 Jahre als Haussklavin gehalten haben soll – da meldet sich schon eine Bekannte der mutmaßlichen Täterin zu Wort, die behauptet: Alles ist halb so wild.

Bekannte der mutmaßlichen Täterin: Meine Freundin hat das Mädchen damals aufgefangen

Dem niederländischen TV-Sender Hart van Nederland erzählt Bernadet: „Ich habe eher das Gefühl, dass diese Geschichte völlig aus den Fugen geraten ist. Da höre ich Geschrei wie ‚Menschenhandel‘ und ähnliches. Aber das sehe ich anders.“ Laut Bernadet sei das jetzige Opfer vor ein paar Jahren zu einem Praktikum erschienen. Danach soll sie geblieben sein – freiwillig.

„Ich verstand das so, dass es zu Hause einige Probleme gab. Für mich war es eher so, dass meine Freundin sie einfach aufgefangen hat“, erklärt Bernadet dem Sender.

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Und das will Bernadet mit eigenen Augen gesehen haben, sie erklärt nüchtern: „Wenn ich zum Tee bei ihr war, saß das Mädchen auch am Tisch. Dann hat sie ein Eis gegessen.“

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Nachbarn wollen angeblich Schaden anrichten

Am vergangenen Dienstag (27. Juni) entdeckten niederländische Behörden eine junge Frau auf einem Hof in Kamerik bei Utrecht (Niederlande). Der schlimme Verdacht: die Frau habe hier als Haussklavin gearbeitet – 15 Jahre lang. Die Ermittler sprechen von Aufgaben wie Putzen und Buchhaltung, die das Opfer offenbar ausführen muss – ohne Bezahlung. Im Klartext: Die 53-jährige Verdächtige soll sich eine Sklavin gehalten haben!

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Von Berichten über Menschenhandel und Sklaverei will die Utrechterin jedoch nichts wissen. Das seien vielmehr Phantasien von Nachbarn, die Schaden anrichten wollen. „Wenn du nach getaner Arbeit aus einem Pferdestall kommst und ein paar Flecken und etwas Stroh in deinem Haar hast, dann sehen sie das schnell als verwahrlost an“, sagt Bernadet. Was daraus nun gemacht werde, sei jedoch „stark übertrieben.“ (kra)